Chloroquin gegen Coronavirus: Kann es Menschen mit COVID-19 behandeln?

Kann Chloroquin das Coronavirus behandeln? Es gibt einige sehr frühe wissenschaftliche Erkenntnisse, aber nicht viele, die darauf hindeuten, dass dieses Malariamittel vielversprechend gegen COVID-19 sein könnte. Erfahren Sie mehr.

Kann Chloroquin das Coronavirus behandeln?

Überall auf der Welt suchen Wissenschaftler nach Möglichkeiten zur Bekämpfung von COVID-19. Was könnte verhindern, dass sich Menschen mit dem Coronavirus anstecken, das die Krankheit verursacht? Und welche Behandlungen könnten bei infizierten Personen die Symptome lindern oder die Ausbreitung von COVID-19 verlangsamen?

Nachdem frühe Studien vielversprechend waren, erließ die FDA eine Dringlichkeitsentscheidung, die es Ärzten erlaubte, Chloroquin und Hydroxychloroquin (ein weniger toxisches Derivat von Chloroquin) bei Menschen einzusetzen, die mit COVID-19 im Krankenhaus lagen. Später widerrief die Behörde diese Genehmigung jedoch aufgrund ernsthafter Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Medikamente und ihrer Wirksamkeit gegen das Virus.

Derzeit rät das COVID-19 Treatment Guidelines Panel von der Verwendung von Chloroquin oder Hydroxychloroquin bei der Behandlung von COVID-19-Patienten ab.

Was ist das?

Chloroquin ist ein kostengünstiges Medikament, das seit Jahrzehnten eingesetzt wird. Es wurde erstmals 1934 entdeckt und ist die synthetische Version von Chinin, einem Antimalariamittel, das aus der Rinde des Chinarindenbaums gewonnen wird. Chloroquin wird in Form einer Pille eingenommen, die man schluckt. Es ist bereits von der FDA zur Behandlung von Malaria sowie von Lupus und rheumatoider Arthritis zugelassen.

Was sagt die Wissenschaft dazu?

Bereits seit den späten 1960er Jahren wissen Wissenschaftler, dass Chloroquin Viren in einer Petrischale abtöten kann. Chloroquin wird auch häufig zur Vorbeugung und Behandlung von Malariainfektionen in Gebieten eingesetzt, in denen die Krankheit weit verbreitet ist.

Aber was ist mit Menschen, die andere Infektionen als Malaria haben? Das ist weniger klar. Humanstudien zu Grippe und Dengue-Fieber haben keine Wirkung gezeigt, weder positiv noch negativ. Und bei Chikungunya hat Chloroquin in Labortests zwar gut abgeschnitten, aber spätere Untersuchungen haben gezeigt, dass es die Krankheit verschlimmern könnte.

Forscher in aller Welt untersuchten die Wirkung von Hydroxychloroquin bei Menschen mit COVID-19. Einige fanden erste Hinweise auf eine Wirkung gegen das neue Coronavirus. Viele dieser Studien wurden jedoch abgebrochen, als sie keine Ergebnisse zeigten oder schwerwiegende Nebenwirkungen feststellten.

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Was sind die Nebenwirkungen?

Chloroquin kann zu Magenverstimmungen führen, daher wird es mit Nahrung eingenommen. Andere Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Magenschmerzen, Hautausschlag oder Juckreiz, Haarausfall und Stimmungsschwankungen. Die meisten dieser Probleme sind leicht und vorübergehend.

Schwerwiegendere Nebenwirkungen sind Augenprobleme (Lichtblitze oder Streifen, verschwommenes Sehen, Schwierigkeiten beim Lesen), Ohrenprobleme (Klingeln, Hörprobleme), Muskelschwäche, Schläfrigkeit, Erbrechen, Krämpfe (plötzliche, ungewöhnliche Bewegungen), unregelmäßiger Herzschlag und Atemprobleme.

Seien Sie sich bewusst: Wenn Sie zu viel Chloroquin einnehmen, kann es Herzprobleme verursachen, die lebensbedrohlich sein können. Es kann auch das Immunsystem unterdrücken. Nehmen Sie dieses Medikament daher nur unter ärztlicher Aufsicht ein.

Was ist das Entscheidende?

Denken Sie daran, dass führende Experten die Verwendung von Chloroquin oder Hydroxychloroquin zur Behandlung von COVID-19 nicht empfehlen.

Die Risiken der Einnahme überwiegen den möglichen Nutzen. Die Ärzte waren davon ausgegangen, dass Chloroquin die Krankheitsdauer von Menschen mit leichten bis mittelschweren COVID-19-Symptomen verkürzen könnte. Stattdessen stellte sich heraus, dass sie das Risiko schwerer Herzrhythmusstörungen und anderer Sicherheitsprobleme, einschließlich Störungen des Blut- und Lymphsystems, Nierenverletzungen sowie Leberproblemen und -versagen, eingehen.

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