Spinale Muskelatrophie: Mögliche Komplikationen

Da die SMA die Motoneuronen zerstört und die Muskeln schwächt, können bei Menschen mit SMA Komplikationen auftreten. Erfahren Sie, welche das sind.

Da SMA die Motoneuronen zerstört und die Muskeln schwächt, können Menschen mit SMA Probleme beim Atmen, Bewegen und Schlucken haben.

Wie schwerwiegend diese sind, hängt von vielen Faktoren ab.

Es gibt fünf verschiedene Arten von SMA. Sie richten sich danach, wann die Symptome zum ersten Mal auftraten und welche körperlichen Meilensteine man zum Zeitpunkt des Auftretens erreichte.

Die schwerste Form, bekannt als Typ 0, ist selten und endet in der Regel tödlich, entweder vor oder kurz nach der Geburt des Kindes.

Typ 1 ist die häufigste Form und wird bei der Geburt bis zum Alter von 6 Monaten diagnostiziert. Es handelt sich dabei auch um eine schwere Form der SMA. Typ 4 hingegen, der bei Erwachsenen diagnostiziert wird, ist am wenigsten verbreitet und am wenigsten schwerwiegend.

Die Symptome können sich überschneiden, aber im Allgemeinen gilt: Je früher man an SMA erkrankt, desto schwerwiegender können die Komplikationen sein.

Es ist wichtig, daran zu denken, dass kein Fall dem anderen gleicht und dass alle Menschen mit SMA unterschiedliche Dinge durchmachen.

Typ 1

Atmung:

Bei Säuglingen mit dieser Form der Krankheit kann es zu schweren Komplikationen bei der Atmung kommen. Das liegt daran, dass die Muskeln, die die Atmung und das Saugen kontrollieren, durch die Krankheit stark beeinträchtigt werden.

Zu den Komplikationen können gehören:

  • Geräuschvolle Atmung

  • Ein schwacher Schrei

  • Lungenentzündung und andere Brustinfektionen

Einige Kinder mit Typ 1 können plötzlich auftretende Atembeschwerden haben. Das liegt daran, dass der Muskel, der den Bauchraum Ihres Kindes vom Zwerchfell trennt, irgendwann zwischen 6 Wochen und 6 Monaten gelähmt wird. Das kann eine lebenslange Atemunterstützung durch ein Beatmungsgerät erforderlich machen.

Bewegung:

Säuglinge mit SMA Typ 1 haben auch große Schwierigkeiten, sich zu bewegen, da sie einen geringeren Muskeltonus und weniger Reflexe haben.

Föten sind in ihrer Bewegung eingeschränkt. Sie können mit Kontrakturen geboren werden. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um steife Muskeln, Sehnen und Bänder, die nicht elastisch sind.

Andere Komplikationen, die die Bewegung beeinträchtigen, sind:

  • Faszikulationen (Muskelzuckungen)

  • Skoliose, auch Krümmung der Wirbelsäule genannt. Dies kann auch das Sitzen und Stehen erschweren.

Komplikationen bei der Nahrungsaufnahme:

Da die Muskeln kontrollieren, wie wir kauen und schlucken, kann Ihr Kind Probleme mit dem Essen haben.

Schwaches Schlucken kann zum Aspirieren (Einatmen) von Nahrung führen. Dies kann zu Erstickungsanfällen und Atemwegsinfektionen führen.

Da das Essen sehr anstrengend ist, verbraucht Ihr Kind möglicherweise viel Energie, nur um zu atmen und sich zu ernähren. Dies kann dazu führen, dass es nicht genug zunimmt oder an Gewicht verliert.

Ihr Kind hat möglicherweise auch Schwierigkeiten, den Mund zu öffnen. Das Essen kann auch in den Wangen stecken bleiben.

Typ 2

Diese Form der SMA ist intermediär. Die ersten Symptome treten zwischen dem 6. und 18. Lebensmonat auf. Manche Kinder können aber auch schon früher Symptome zeigen. Kinder mit dieser Form von SMA können ohne Hilfe sitzen, aber nicht stehen oder ohne Hilfe gehen.

Sie können im Schlaf eine so genannte Hypoventilation haben. Dabei handelt es sich um eine zu flache und zu langsame Atmung. Dies führt zu einer Anhäufung von Kohlendioxid im Blut, was zu Müdigkeit führen kann.

Sie können auch eine Skoliose bekommen.

Typ 3

Die Symptome dieser Form treten in der Regel erst auf, wenn Ihr Kind 18 Monate alt oder älter ist. Ihr medizinisches Team nennt es vielleicht Kugelberg-Welander-Krankheit. Ihr Kind kann ohne Hilfe gehen, hat aber möglicherweise Schwierigkeiten beim Laufen, Treppensteigen oder Aufstehen von einem Stuhl. Andere Komplikationen sind:

  • Zittern der Hände

  • Skoliose

  • Infektionen der Atemwege

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Typ 4

Diese seltene Kategorie tritt meist nach dem 21. Lebensjahr auf. Die Symptome sind im Allgemeinen leicht bis mittelschwer. Menschen mit diesem Typ können im Erwachsenenalter gehen, können aber eine Muskelschwäche haben, die sich mit der Zeit verschlimmert.

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