Umgang mit Ängsten und Phobien

Angst vor geschlossenen Räumen? Ein Flugzeug zu besteigen? Übernehmen Sie die Kontrolle über Ihre Ängste.

Ihr Herz klopft, Ihre Handflächen schwitzen, und Sie beginnen zu zittern. Diese körperlichen Reaktionen auf Gefahr versetzen Ihren Körper in höchste Alarmbereitschaft. Wenn Sie jedoch von der Angst gepackt werden, obwohl keine oder nur eine geringe Gefahr besteht, z. B. wenn Sie in einem Flugzeug sitzen, das auf die Startbahn rollt, um abzuheben, kann der wahre Schuldige die Angst sein.

"Angst ist ein Weltklasse-Bluffer. Sie gaukelt den Menschen vor, sie seien in Gefahr, obwohl das in Wirklichkeit nicht der Fall ist", sagt Dr. Martin N. Seif, Psychologe in New York City und Greenwich (USA) und Mitbegründer der Anxiety Disorders Association of America.

Spezifische Phobien

Etwa 19 Millionen Amerikaner haben irrationale Ängste, auch spezifische Phobien genannt, die zu Angstzuständen führen können.

Sie haben Angst vor geschlossenen Räumen oder Höhen. Sie geraten bei Gewitter oder in der Nähe von Hunden in Panik. Manche irrationalen Ängste verdoppeln sich und verstärken die Angst noch. Menschen, die Angst vor dem Fliegen haben, fühlen sich zum Beispiel auch in einer engen Röhre unwohl, wenn sie an ihren Sitz gefesselt und von Fremden umgeben sind, und sie haben Angst vor Turbulenzen und Stürmen.

Selbst Menschen, die nicht unter Phobien leiden, neigen dazu, Risiken falsch einzuschätzen. Wir fürchten uns vor den Scannern am Flughafen, aber 1 Million Menschen besuchen jeden Tag Sonnenstudios und nehmen dabei ultraviolette Strahlung auf, die das Hautkrebsrisiko erhöht. Frauen sorgen sich am meisten um Brustkrebs, obwohl sie eher an Herzkrankheiten erkranken: Etwa 40.000 Frauen in den USA sterben jedes Jahr an Brustkrebs, während mehr als 300.000 an Herzinfarkten sterben. Wir fürchten uns vor Dingen, die wir nicht kontrollieren können - und Krebs scheint noch mehr außerhalb unserer Kontrolle zu liegen.

Wenn unsere Ängste unser tägliches Leben beeinträchtigen, ist die Wahrheit ein Gegenmittel. So rät Seif beispielsweise Menschen, die Angst vor dem Fliegen haben, sich über die tatsächlichen Risiken zu informieren. In den letzten zwei Jahren gab es keinen einzigen Todesfall in einem kommerziellen US-Flugzeug, während jeden Tag etwa 90 Menschen bei Autounfällen sterben.

Aber Fakten allein reichen nicht aus. Man muss seine Angst überlisten, indem man sich auf die Gegenwart konzentriert und nicht auf das "was wäre wenn", sagt Seif. Viele Menschen vermeiden einfach alles, was ihnen Unbehagen bereitet. Aber Seif, der früher Höhenangst und Flugangst hatte, sagt, dass das nicht funktioniert. "Wenn man die Angstgefühle vermeidet, verstärkt man nur die Angst", sagt er.

Experten-Tipps

"Medikamente sind nicht die einzige Antwort auf Panikattacken. Ich denke, dass eine Änderung des Lebensstils und die Arbeit mit einem kognitiven Psychologen hilfreich sein können." -- Patricia A. Farrell, PhD

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