Musikunterricht kann die Testergebnisse von Schülern zum Singen bringen

Aus dem Arztarchiv

Möchten Sie Ihrem Kind einen Vorsprung in Mathematik und Englisch verschaffen? Melden Sie es zum Musikunterricht an.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die zeigt, dass Grundschüler, die mindestens 18 Monate lang ein Instrument erlernt haben, nicht nur bei Tests zu Gedächtnis, Planung, logischem Denken, Konzentration und Selbstbeherrschung besser abschnitten, sondern auch bei arithmetischen, sprachlichen und IQ-Tests deutlich besser abschnitten als Gleichaltrige ohne Musikunterricht.

"Das Erlernen eines Instruments ist ein Training für das gesamte Gehirn, das das Wachstum und den Aufbau von Verbindungen in verschiedenen Regionen des Gehirns anregt", sagt der Hauptautor Artur Jaschke, PhD, klinischer Neuropsychologe an der Universität Amsterdam. "Unsere Studie liefert einige der bisher stärksten Beweise dafür, dass die kognitiven Fähigkeiten, die im Musikunterricht entwickelt werden, die Fähigkeiten der Kinder auch in völlig anderen Bereichen beeinflussen können.

Eltern und Pädagogen gehen seit langem davon aus, dass die Beschäftigung mit Musik gut für das Gehirn eines Kindes ist, aber die Forschung zu den Auswirkungen auf die schulischen Leistungen ist uneinheitlich und umstritten.

Im Jahr 2007 wurde der "Mozart-Effekt" in einer umfassenden Studie entkräftet, die zu dem Schluss kam, dass das bloße Hören von Musik nicht, wie von einigen behauptet, klüger macht. Während einige Untersuchungen gezeigt haben, dass Schüler, die ein Instrument spielen, bei standardisierten Tests besser abschneiden, haben andere Studien überhaupt keinen Zusammenhang gezeigt oder wurden kritisiert, weil sie zu kurz oder zu klein waren.

Da in den Vereinigten Staaten und in Europa immer weniger Mittel für die Kunsterziehung zur Verfügung stehen, machten sich Jaschke und seine Kollegen daran, die Lücke mit einer größeren und längeren Studie zu schließen.

Sie teilten 150 Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren in vier Gruppen ein, von denen einige strukturierten Musikunterricht erhielten, der auch das Erlernen eines Instruments in der Schule oder zu Hause umfasste, andere erhielten Unterricht in Bildender Kunst, und wieder andere erhielten keinen Kunstunterricht. Anschließend wurden die Kinder 2½ Jahre lang beobachtet und alle 6 Monate einer Reihe von Tests unterzogen.

Bemerkenswerterweise gab es nach einem Jahr kaum Unterschiede zwischen den Gruppen.

Doch nach 18 Monaten begannen die Kinder der Musikgruppe bei kognitiven Aufgaben wie Planung, Gedächtnis und Problemlösung besser abzuschneiden als die anderen Kinder. Nach 2½ Jahren wurden die Unterschiede deutlicher: Die Kinder in den Musikgruppen erzielten auch bei Rechen- und Sprachtests 14 % bis 18 % höhere Werte und bei IQ-Tests etwa 15 Punkte mehr als die Kinder in der Gruppe ohne Musik.

Jaschke hofft, dass solche Untersuchungen dazu beitragen werden, den allgemeinen Wert der Musikerziehung zu belegen.

"Um ein Instrument zu spielen, muss man planen, die Motorik beherrschen, sich erinnern, Geduld üben und die Gefühle hinter der Musik verstehen", sagt er. "Indem man all diese Gehirnbereiche passiv trainiert, was wirklich Spaß machen kann, baut man Verbindungen auf, die die Leistung in vielen Bereichen des Lebens verbessern können."

4 Tipps

Jaschke schlägt Möglichkeiten vor, wie Sie Ihr Kind für Musik begeistern können.

Fangen Sie schon im Babyalter an. Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass 9 Monate alte Babys, denen beigebracht wurde, Rhythmen im Takt der Musik zu klopfen, Verbesserungen in Gehirnregionen zeigten, die mit der Erkennung von Mustern und der Verarbeitung von Sprache in Verbindung stehen.

Führen Sie den Instrumentalunterricht bereits in der Grundschule ein. Das Hören von Musik hat zwar seine Vorteile, aber das Spielen eines Instruments bringt mehr kognitive Vorteile mit sich, wie Studien zeigen. Die größte Wirkung hat es, wenn man zwischen 5 und 12 Jahren damit beginnt, wenn sich das Gehirn schnell verändert.

Bleiben Sie dabei. Einige Vorteile, wie z. B. bessere Ergebnisse in akademischen Tests, zeigen sich erst, wenn ein Kind ein Jahr lang gespielt hat.

Seien Sie nicht diskriminierend. Fragen Sie Ihr Kind, welches Instrument und welches Genre es am meisten interessiert. Ob es nun Geige, Klavier oder Gitarre spielt oder sich für Klassik, Jazz oder Punk entscheidet, die Vorteile sind ähnlich, sagt Jaschke.

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