Top-Arzt-Themen des Jahres 2011

Aus dem Arztarchiv

Die Sorge um verschreibungspflichtige und illegale Medikamente machte 2011 Schlagzeilen. Auch die Möglichkeit einer Krebserkrankung durch Mobiltelefone rückte ins Rampenlicht.

Aber nicht alle Nachrichten drehten sich um Warnungen und Ängste. Die FDA genehmigte ein neues Medikament gegen Diabetes, Linagliptin, das Menschen mit Typ-2-Diabetes eine weitere Behandlungsmöglichkeit bietet.

Hier sind die beliebtesten Artikel des Jahres 2011 über klinische Themen auf Medscape, der Arztseite für Angehörige der Gesundheitsberufe:

1. FDA fordert Limits für Simvastatin

Die FDA spielte bei den meisten Top-Nachrichten dieses Jahres eine Rolle, angefangen mit einer Empfehlung vom 8. Juni, dass Ärzte die Verschreibung des hochdosierten Cholesterinmedikaments Simvastatin, das unter dem Markennamen Zocor verkauft wird, wegen des Risikos von Muskelschäden einschränken sollten. Die FDA empfiehlt Ärzten, die 80-mg-Dosis von Simvastatin nur dann zu verschreiben, wenn der Patient das Medikament bereits 12 Monate lang eingenommen hat und keine Anzeichen für Muskelschäden vorliegen.

2. FDA warnt vor Medikamenten, die mit Antidepressiva interagieren

Am 26. Juli warnte die FDA vor zwei Medikamenten, die mit einer ernsten Nebenwirkung, dem so genannten Serotonin-Syndrom, in Verbindung gebracht wurden. Das erste, Methylenblau, ist ein Farbstoff, der in diagnostischen Verfahren verwendet wird. Das zweite, Linezolid, ist ein Antibiotikum.

Die FDA erklärte in einer Aktualisierung vom 21. Oktober, dass Ärzte auf Wechselwirkungen mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) achten sollten. Diese Arzneimittel werden üblicherweise zur Behandlung von Depressionen eingesetzt.

Zu den Anzeichen und Symptomen des Serotonin-Syndroms gehören Verwirrung, Hyperaktivität, Gedächtnisprobleme und andere mentale Veränderungen, Muskelzuckungen, übermäßiges Schwitzen, Zittern oder Schütteln, Durchfall, Koordinationsprobleme und Fieber. Im Falle von Linezolid wurde über einige Todesfälle berichtet.

3. WHO sagt, dass Mobiltelefone Krebs verursachen können

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) löste eine Kontroverse aus, als sie im Mai bekannt gab, dass die Strahlung von Mobiltelefonen Krebs verursachen kann. Die Ankündigung stützte sich auf eine umfassende Überprüfung von Studien zur Sicherheit von Mobiltelefonen durch eine Gruppe von 31 Wissenschaftlern aus 14 Ländern. Sie trafen sich regelmäßig, um die potenziellen Gefahren der Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern zu bewerten. Sie berichteten auch, dass jüngere Nutzer ein höheres Risiko haben.

Die Kontroverse setzte sich fort, als eine andere Studie, die in der Ausgabe vom 27. Juli des Journal of the National Cancer Institute veröffentlicht wurde, feststellte, dass Kinder und Jugendliche, die Mobiltelefone benutzen, offenbar kein höheres Risiko für Hirnkrebs haben. Kritiker bemängelten später die Interpretation der Daten durch die Autoren, die ihrer Meinung nach tatsächlich ein Krebsrisiko in dieser Bevölkerungsgruppe belegen. Sie wiesen darauf hin, dass die Studie von Mobilfunkunternehmen finanziert wurde.

Eine andere Studie, die am 20. Oktober online im BMJ veröffentlicht wurde, wurde von der Organisation ElectromagneticHealth.org ähnlich heftig kritisiert.

4. Straßendroge "Badesalz" vorübergehend verboten

Die U.S. Drug Enforcement Administration machte Schlagzeilen mit einem vorübergehenden Verbot von drei synthetischen Stimulanzien, die als "Badesalz" und "Pflanzennahrung" vermarktet werden. Diese Substanzen imitieren Kokain, LSD, MDMA oder Methamphetamine.

In den letzten sechs Monaten häufen sich die Meldungen von Giftnotrufzentralen, Krankenhäusern und der Polizei über diese Chemikalien.

Die Chemikalien, die unter Namen wie "Ivory Wave", "Purple Wave", "Vanilla Sky" oder "Bliss" in Einzelhandelsgeschäften, Headshops und über das Internet vertrieben werden, können Wahrnehmungsstörungen, verminderte Muskelkontrolle, Desorientierung, extreme Paranoia und gewalttätige Episoden hervorrufen. Langfristige Auswirkungen sind noch nicht bekannt.

5. FDA genehmigt neues Medikament für Typ-2-Diabetes

Die FDA hat am 2. Mai das Diabetesmedikament Linagliptin, das unter dem Markennamen Tradjenta verkauft wird, zugelassen. Die Tablette trägt zur Verbesserung der Blutzuckereinstellung bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes bei, entweder als alleinige Behandlung oder in Kombination mit anderen Behandlungen.

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