6. Oktober 2009 -- Kinder mit ADHS, Feindseligkeit, sozialer Phobie oder Depressionen sind laut einer neuen Studie eher gefährdet, süchtig nach dem Internet zu werden.
Forscher aus Taiwan untersuchten über einen Zeitraum von zwei Jahren den Zusammenhang zwischen psychiatrischen Symptomen und Internetsucht bei 2.162 Schülern der Mittelstufe. Etwa 11 % der Studienteilnehmer wurden bei der ersten Untersuchung als internetsüchtig eingestuft.
Dr. Chih-Hung Ko und Kollegen vom Kaohsiung Medical University Hospital in Kaohsiung City, Taiwan, stellten fest, dass männliche Jugendliche, die Online-Spiele spielen und das Internet täglich mehr als 20 Stunden pro Woche nutzen, Risikofaktoren für die Sucht sind.
Während der zweijährigen Nachbeobachtungszeit war ADHS der wichtigste Prädiktor, gefolgt von Feindseligkeit. Bei Jungen war Feindseligkeit der wichtigste Prädiktor, bei Mädchen war ADHS der wichtigste Prädiktor. Soziale Phobie und Depression waren nur bei Mädchen prädiktiv.
Online-Sucht kann zerstörerisch sein und sollte ernst genommen werden, so die Forscher in ihrem Bericht. Die Sucht kann sich auf die schulischen Leistungen, die familiären Beziehungen und den emotionalen Zustand der Jugendlichen auswirken, heißt es in den Hintergrundinformationen der Studie.
"Die Identifizierung der Risikofaktoren für Internetsucht ist daher von klinischer Bedeutung für die Prävention und das frühzeitige Eingreifen bei Internetsucht bei Jugendlichen", schreiben die Forscher. Die Studie wurde in den Archives of Pediatrics and Adolescent Medicine veröffentlicht. Die Forscher wiesen auch darauf hin, dass geschlechtsspezifische Unterschiede bei der künftigen Forschung zur Prävention von Internetsucht berücksichtigt werden sollten.