Habe ich die Alzheimer-Krankheit? Ein einziger Gehirnscan kann es verraten
Von Megan Brooks
22. Juni 2022 - Ein einziger Gehirnscan könnte eines Tages eine Frühdiagnose der Alzheimer-Krankheit ermöglichen.
Mithilfe von künstlicher Intelligenz, die Strukturen im Gehirn untersucht, haben Forscher im Vereinigten Königreich einen Algorithmus entwickelt, der mit 98 %iger Genauigkeit anhand eines einzigen MRT-Scans feststellen kann, ob jemand an der Krankheit leidet.
In 79 % der Fälle konnte das Tool auch den Unterschied zwischen einem frühen und einem späten Stadium der Demenz feststellen.
"Derzeit gibt es keine anderen einfachen und weit verbreiteten Methoden, die die Alzheimer-Krankheit mit dieser Genauigkeit vorhersagen können. Unsere Forschung ist daher ein wichtiger Schritt nach vorn", sagte Dr. Eric Aboagye, Professor am Imperial College London, der die Forschung leitete, in einer Pressemitteilung.
"Die meisten Menschen durchlaufen eine ganze Reihe von Tests, um eine Alzheimer-Diagnose zu erhalten, und dieses Instrument könnte zu einer schnelleren Diagnose führen und die Ängste der Patienten verringern", sagte er.
Ärzte könnten diese Informationen nutzen, um die Diagnose zu verfeinern und zu modifizieren, sagte er.
Um ihre Methode zu entwickeln, unterteilten die Forscher das Gehirn in 115 Regionen und bewerteten jede Region nach wichtigen Merkmalen wie Größe, Form und Textur. Mithilfe von maschinellem Lernen trainierten sie einen Algorithmus, um festzustellen, wo Veränderungen dieser Merkmale das Vorhandensein der Alzheimer-Krankheit genau vorhersagen könnten.
Diese Forschung befasst sich mit dem "wichtigen" Thema der Früherkennung der Alzheimer-Krankheit, sagt Rebecca Edelmayer, PhD, Senior Director of Scientific Engagement bei der Alzheimer's Association.
"Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Menschen mit Alzheimer in einem frühen Stadium des Krankheitsprozesses diagnostiziert werden, wenn die Behandlung am nützlichsten sein kann", sagt sie.
Eine frühzeitige Erkennung verschafft den Betroffenen und ihren Familien mehr Zeit, um für die Zukunft zu planen, an klinischen Studien teilzunehmen und Ressourcen in der Gemeinde zu suchen", sagt Edelmayer.
Sie gibt jedoch zu bedenken, dass diese Forschung noch in den Kinderschuhen steckt und dieses Instrument noch nicht als eigenständiger Test für Alzheimer eingesetzt werden kann, sondern noch weitere Tests in einer größeren Gruppe von Menschen benötigt.
Nach Angaben der Alzheimer's Association sind mehr als 6 Millionen Amerikaner an der Krankheit erkrankt. Bis 2050 wird diese Zahl voraussichtlich auf fast 13 Millionen ansteigen.