Es gibt eine Reihe von Hilfsmitteln, die bei der Behandlung der ADHS Ihres Kindes helfen können, darunter Medikamente, pädagogische Maßnahmen und Elterntraining. Elterntraining, auch Behavioral Parent Training (BPT) genannt, kann das Verhalten Ihres Kindes verbessern, ihm helfen, sich selbst zu kontrollieren, und sein Selbstwertgefühl stärken. Bei kleinen Kindern funktioniert diese Art der Therapie am besten, wenn ein Elternteil sie durchführt. Hier ist, was Sie wissen müssen.
Wie funktioniert das Elterntraining bei ADHS?
ADHS erhöht häufig das Stressniveau in einem Haushalt, und Elterntraining ist eine Möglichkeit, Ihnen und Ihrem Kind zu helfen, Ihre Gefühle und Handlungen besser zu regulieren.
Die American Academy of Pediatrics empfiehlt, ADHS bei Kindern im Alter von 4 bis 5 Jahren mit einem Elterntraining zu behandeln, bevor Medikamente eingesetzt werden. Die Gründe dafür sind unter anderem:
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Es vermittelt Ihnen wertvolle Fähigkeiten und einen Fahrplan, um Ihrem Kind langfristig zu helfen.
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Studien zeigen, dass es bei Kleinkindern genauso gut wirkt wie Medikamente gegen ADHS.
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Kleine Kinder haben mehr Nebenwirkungen von ADHS-Medikamenten als ältere Kinder.
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Die Ärzte kennen die langfristigen Auswirkungen von ADHS-Medikamenten auf junge Kinder noch nicht.
Es gibt zwar auch andere Therapieformen, die Kindern mit ADHS helfen können, aber bei kleinen Kindern hilft ein Elterntraining am besten. Das liegt daran, dass sie noch nicht alt genug sind, um ihr Verhalten ohne die Hilfe eines Erwachsenen zu ändern.
Sie treffen sich mit einer psychologischen Fachkraft, die Sie durch Methoden zur Bewältigung der ADHS-Symptome Ihres Kindes führt. In der Regel handelt es sich um eine bestimmte Anzahl von Sitzungen, etwa acht bis 12. Sie lernen, wie Sie mit Ihrem Kind sprechen können, wie Sie es disziplinieren können und wie Sie Erwartungen an es stellen. Ihr Kind nimmt normalerweise nicht an diesen Sitzungen teil.
Sie können Rollenspiele machen, um zukünftige Interaktionen mit Ihrem Kind zu üben. Zwischen den Sitzungen üben Sie, was Sie gelernt haben, und berichten Ihrem Berater darüber. Er wird Ihnen helfen, Probleme zu lösen, die Sie möglicherweise hatten, und über die Fortschritte sprechen, die Sie sehen.
Ziele des Parent Skills Training
Kinder mit ADHS neigen dazu, impulsiv zu sein und Probleme mit der Aufmerksamkeit zu haben. Infolgedessen werden sie häufig für Fehlverhalten in der Schule und zu Hause bestraft. Aufgrund dieser ständigen negativen Rückmeldungen haben Kinder mit ADHS oft Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl. Dadurch werden die Verhaltensprobleme oft nur noch schlimmer.
Die übliche Disziplinierung funktioniert bei Kindern mit ADHS nicht immer. Das Elterntraining hilft Ihnen, alternative, wissenschaftlich untermauerte Verhaltenstechniken zu erlernen. Da jedes Kind anders ist, kann es einige Versuche und Irrtümer erfordern, um herauszufinden, welche Kombination von Methoden am besten funktioniert. Aber im Großen und Ganzen nutzt das Elterntraining Strategien wie:
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Schaffung einer vertrauten Struktur im Tagesablauf
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Gutes Verhalten loben
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Entmutigung von negativem Verhalten
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Konsequenz in der Disziplinierung
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Positive Kommunikation nutzen, um eine engere Beziehung zu Ihrem Kind aufzubauen
Sie können Methoden wie folgende anwenden:
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Hausregeln, Organisation und Routine
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Klare Anweisungen
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Lob für gutes Verhalten
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Ignorieren von falschem Verhalten (solange es nicht gefährlich ist)
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Vorausplanung von Ausflügen an öffentliche Orte
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Verwendung von Tabellen oder Punktesystemen mit Belohnungen und Konsequenzen
Studien zeigen, dass diese Methoden zu weniger Verhaltensproblemen und einer besseren Familiendynamik führen können. Vielleicht bemerken Sie auch, dass sich das Selbstwertgefühl Ihres Kindes verbessert, da es leichter wird, positive Beziehungen zu Lehrern, Freunden und anderen zu unterhalten.
Elternkompetenztraining für verschiedene Altersstufen
Welche Art von Training Sie benötigen, hängt zum Teil vom Alter Ihres Kindes ab.
Jüngere Kinder. Kinder im Vorschulalter mit ADHS neigen eher zu heftigen Wutausbrüchen und widersetzen sich ihren Eltern häufiger als Kinder ohne ADHS. Außerdem machen sie in kurzer Zeit eine Menge Veränderungen durch, wenn sie in die Schule kommen. Sie lernen immer noch, wie ein soziales Umfeld funktioniert. Daher ist es besser, diese Fähigkeiten in Einzelgesprächen mit den Eltern zu trainieren als in einer Gruppe.
Teenager. Beim Elterntraining für Teenager werden die Konsequenzen für Verhaltensprobleme aufgewertet. Statt einer Auszeit kann die Disziplinierung eines Teenagers darin bestehen, dass er ein Privileg verliert, z. B. die Benutzung seines Handys oder Autos. Oder Sie können ihnen zusätzliche Aufgaben auferlegen. Ihr Teenager wird auch stärker in die Arbeit mit der psychosozialen Fachkraft einbezogen als ein jüngeres Kind. Sie werden sich gemeinsam Ziele setzen, wie z. B. bessere Noten.
Sie können Einzelgespräche mit einem Berater führen oder an einer Elterngruppe teilnehmen, in der alle gemeinsam die gleichen Fähigkeiten erlernen. Fragen Sie Ihren Psychologen, was für Sie und Ihr Kind das Richtige sein könnte.