Photodynamische Therapie bei Prostatakrebs

Von Stephanie Watson

Die photodynamische Therapie (PDT) ist eine Behandlung, bei der spezielle, durch Licht aktivierte Medikamente zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden. Sie wird als "fokale Therapie" bezeichnet, weil sie sich auf Krebszellen konzentriert, während gesunde Zellen verschont werden. Die Idee hinter der PDT ist, den Krebs so weit wie möglich auszulöschen, ohne viele Nebenwirkungen zu verursachen.

Bislang ist die photodynamische Therapie zur Behandlung einiger Krebsarten der Haut, der Speiseröhre und der Lunge zugelassen. Sie ist auch eine vielversprechende Behandlung für kleine, risikoarme Prostatakarzinome, die sich wahrscheinlich nicht außerhalb der Prostata ausbreiten werden.

Die photodynamische Therapie hat einige Vorteile gegenüber den derzeitigen Behandlungsmethoden für Prostatakrebs im Frühstadium. Einige Männer möchten nicht auf die aktive Überwachung warten, bei der der Krebs zwar genau überwacht, aber nicht behandelt wird. Andere machen sich Sorgen über die sexuellen und harntreibenden Nebenwirkungen, die Operationen und Bestrahlungen verursachen können.

Die PTD könnte eines Tages eine Alternative zu diesen Behandlungen sein. Doch im Moment gilt sie noch als experimentell.

Wie tötet die photodynamische Therapie Krebszellen?

Bei der photodynamischen Therapie, auch Phototherapie genannt, werden Medikamente, so genannte Photosensibilisatoren, eingesetzt, um Prostatakrebszellen empfindlicher für Licht zu machen. Es handelt sich um eine zweiteilige Behandlung.

Zunächst wird das Medikament über eine Infusion in eine Vene injiziert. Das Medikament gelangt über das Blut in die Prostatadrüse, wo es von den Krebszellen aufgenommen wird.

Der zweite Teil der Behandlung erfolgt Stunden oder Tage später. Eine spezielle Wellenlänge des Lichts wird auf die Prostata gerichtet. Eine Möglichkeit, das Licht an die richtige Stelle zu bringen, besteht darin, sehr dünne Lichtfasern in die Prostata einzuführen. Ein Ultraschall projiziert ein Bild der Prostata auf einen Videobildschirm, damit der Arzt die Prostata finden und die Fasern platzieren kann.

Wenn das Licht das Medikament aktiviert, entsteht eine Art Sauerstoff, ein so genanntes freies Radikal, das die Krebszellen abtötet.

Die photodynamische Therapie behandelt den Krebs auch auf andere Weise. Sie lässt die Blutgefäße schrumpfen, die den Krebs mit Blut "füttern". Und sie kann das Immunsystem alarmieren, damit es den Krebs angreift.

Wie gut funktioniert es?

Die photodynamische Therapie wirkt bei einigen Krebsarten etwa so gut wie eine Operation oder eine Strahlentherapie, aber bei Prostatakrebs wird sie noch erforscht. Wir wissen noch nicht, wie sicher und wirksam sie im Vergleich zu anderen Prostatakrebsbehandlungen ist, aber die bisherigen Studien sind vielversprechend.

An einer Überprüfung von 14 Studien nahmen mehr als 650 Personen mit langsam wachsendem Prostatakrebs teil. Bei über der Hälfte der Patienten, die sich einer photodynamischen Therapie unterzogen, wurden bei einer anschließenden Biopsie keine Anzeichen von Krebs festgestellt. Bei fünfunddreißig Prozent der Studienteilnehmer sank der Wert des prostataspezifischen Antigens (PSA) nach der Behandlung. PSA ist ein Maß für das Wachstum von Prostatakrebs.

Ein Nachteil der photodynamischen Therapie ist, dass es schwierig ist, das Licht in tiefere Bereiche des Körpers, wie die Prostata, zu bringen. Außerdem wirkt die Behandlung bei manchen Menschen besser als bei anderen. Die Forscher untersuchen verschiedene Arten von Medikamenten und Lichtquellen, um herauszufinden, welche am wirksamsten gegen Prostatakrebs sind.

Diese Behandlung kann für Männer mit Prostatakrebs mit mittlerem Risiko, der sich nicht außerhalb der Prostata ausgebreitet hat, eine Option sein. Bei Männern mit Prostatakrebs mit geringem Risiko ist eine aktive Überwachung (Monitoring) vorzuziehen, da der Krebs wahrscheinlich nur langsam wächst und die photodynamische Therapie das Risiko für Harn- und Erektionsprobleme erhöhen kann. Es gibt nicht genügend Beweise dafür, dass diese Behandlung bei Prostatakrebs mit höherem Risiko hilft.

Als nächstes wollen die Forscher herausfinden, ob die photodynamische Therapie auch bei etwas größeren Prostatakrebsen wirkt.

Vorteile der photodynamischen Therapie

Die photodynamische Therapie ist viel präziser als Chirurgie und Strahlentherapie. Das Medikament reichert sich in den Krebszellen viel stärker an als in gesunden Zellen, was dazu beiträgt, Schäden und Nebenwirkungen zu begrenzen. Die PDT hinterlässt auch keine Narben.

Im Gegensatz zur aktiven Überwachung ist die photodynamische Therapie eine Behandlung. Forschungsergebnisse zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich Prostatakrebs ausbreitet, bei Patienten, die sich einer PDT unterziehen, geringer ist als bei Patienten, die sich einer aktiven Überwachung unterziehen.

Prostatakrebs wird manchmal resistent gegen eine Hormontherapie oder andere Behandlungen. Das bedeutet, dass die Behandlung nicht mehr gegen den Krebs wirkt. Bei Prostatakrebs ist die Wahrscheinlichkeit, dass er gegen die photodynamische Therapie resistent wird, geringer, so dass Sie diese Behandlung mehr als einmal erhalten können.

Photodynamische Therapie - Nachteile

Das Licht der photodynamischen Therapie kann nicht sehr tief in die Haut eindringen. Deshalb funktioniert sie am besten bei Hautkrebs oder anderen Krebsarten, die nahe der Oberfläche liegen. Bei Tumoren, die sich im Inneren des Körpers befinden, wie Prostatakrebs, funktioniert sie möglicherweise nicht so gut.

Die photodynamische Therapie ist auch nicht für jeden geeignet. Manche Menschen müssen danach operiert oder bestrahlt werden, um ihren Krebs zu verlangsamen oder zu stoppen.

Nebenwirkungen der photodynamischen Therapie

Bei der photodynamischen Therapie sind Nebenwirkungen beim Urinieren oder bei der Erektion weniger wahrscheinlich als bei einer Operation oder Bestrahlung. Allerdings könnte die Haut dadurch lichtempfindlicher werden. Menschen, die sich dieser Behandlung unterziehen, müssen ihre Haut schützen, indem sie Sonnenlicht oder direktes Licht meiden und sonnenschützende Kleidung und einen Hut tragen, wenn sie ins Freie gehen.

Auch die photodynamische Therapie kann diese Hautnebenwirkungen hervorrufen:

  • Rötung

  • Blasen

  • Brennen

  • Juckreiz

  • Farbveränderungen

Die Behandlung von Prostatakrebs mit der photodynamischen Therapie kann Probleme verursachen wie:

  • Blut im Urin

  • Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Erektionen oder erektile Dysfunktion

  • Brennen beim Pinkeln

  • Probleme beim Entleeren der Blase oder Harnverhalt

Diese Nebenwirkungen sollten sich bald nach Beendigung der Behandlung bessern.

Wie erhalten Sie diese Behandlung?

Die photodynamische Therapie ist nicht für die Behandlung von Prostatakrebs zugelassen. Sie ist derzeit nur in klinischen Studien verfügbar. Die Forscher versuchen immer noch herauszufinden, welches Medikament am besten wirkt, wie viel Licht verwendet werden muss und wie man tiefere Bereiche des Körpers wie die Prostata erreichen kann.

Wenn Sie daran interessiert sind, diese Behandlung auszuprobieren, können Sie den Arzt, der Ihren Prostatakrebs behandelt, fragen, ob Sie ein guter Kandidat für eine klinische Studie zur photodynamischen Therapie sind.

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