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Die Vagina ist ein elastischer, muskulöser Kanal mit einer weichen, biegsamen Auskleidung, die für Schmierung und Gefühl sorgt. Die Vagina verbindet die Gebärmutter mit der Außenwelt. Die Vulva und die Schamlippen bilden den Eingang, und der Gebärmutterhals ragt in die Vagina hinein und bildet das innere Ende.
Die Vagina nimmt den Penis beim Geschlechtsverkehr auf und dient auch als Kanal für den Menstruationsfluss aus der Gebärmutter. Bei der Geburt wird das Baby durch die Vagina (Geburtskanal) geschoben.
Das Jungfernhäutchen ist eine dünne Gewebemembran, die die Vaginalöffnung umgibt und verengt. Es kann bei sexuellen Aktivitäten oder bei körperlicher Anstrengung einreißen oder reißen.
Erkrankungen der Vagina
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Scheidenentzündung (Vaginitis): Entzündung der Vagina, meist durch eine Hefepilzinfektion oder bakterielle Überwucherung. Juckreiz, Ausfluss und Geruchsveränderung sind typische Symptome. Eine Vaginitis wird mit Antibiotika oder Antimykotika behandelt.
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Vaginismus: Unwillkürliche Verkrampfung der Vaginalmuskeln beim Geschlechtsverkehr. Emotionaler Stress in Bezug auf Sex oder medizinische Gründe können dafür verantwortlich sein. Je nach Ursache kann er mit Medikamenten, Beratung oder anderen Therapieformen behandelt werden.
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Genitalwarzen: Genitalwarzen können die Vulva, die Vagina und den Gebärmutterhals befallen. Behandlungen können Vaginalwarzen, die durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht werden, entfernen.
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Trichomoniasis: Infektion der Vagina durch einen mikroskopisch kleinen Parasiten namens Trichomonas. Trichomoniasis wird durch Sex übertragen und ist leicht heilbar.
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Bakterielle Vaginose (BV): Eine Störung des Gleichgewichts gesunder Bakterien in der Vagina, die oft Geruch und Ausfluss verursacht. Duschen oder Sex mit einem neuen Partner kann BV verursachen. BV wird mit Antibiotika behandelt.
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Herpes-simplex-Virus (HSV): Das Herpesvirus kann die Vulva, die Vagina und den Gebärmutterhals infizieren und kleine, schmerzhafte, wiederkehrende Bläschen und Geschwüre verursachen. Es kommt auch häufig vor, dass keine spürbaren Symptome auftreten. Das Virus wird sexuell übertragen. Es kann behandelt, aber nicht geheilt werden.
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Tripper (Gonorrhoe): Diese sexuell übertragbare bakterielle Infektion befällt am häufigsten den Gebärmutterhals. In der Hälfte der Fälle treten keine Symptome auf, aber es kann zu Scheidenausfluss und Juckreiz kommen. Sie kann zu Beckenentzündungen und Unfruchtbarkeit führen. Sie wird mit Antibiotika behandelt.
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Chlamydien: Diese sexuell übertragbare Infektion wird durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht. Nur bei der Hälfte der Frauen treten Symptome auf, zu denen Scheidenausfluss oder Schmerzen in der Scheide oder im Unterleib gehören können. Sie kann zu Beckenentzündungen und Unfruchtbarkeit führen. Chlamydien werden mit Antibiotika behandelt.
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Scheidenkrebs: Scheidenkrebs ist extrem selten. Abnormale vaginale Blutungen oder Ausfluss sind Symptome.
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Scheidenvorfall: Aufgrund einer geschwächten Beckenmuskulatur (meist nach einer Geburt) drückt der Enddarm, die Gebärmutter oder die Blase auf die Scheide. In schweren Fällen ragt die Vagina aus dem Körper heraus.
Vagina-Tests
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Untersuchung des Beckens: Mit einem Spekulum kann der Arzt die Vulva, die Vagina und den Gebärmutterhals untersuchen. Auch die Stärke der Beckenmuskulatur kann getestet werden.
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Papanicolaou-Abstrich (Pap-Abstrich): Bei einer Unterleibsuntersuchung wird ein Abstrich vom Gebärmutterhals und der Scheide gemacht. Pap-Abstriche dienen der Früherkennung von Gebärmutterhals- oder Scheidenkrebs.
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Bakterielle Kultur: Ein Abstrich des Gebärmutterhalses und der Scheide während einer Beckenuntersuchung kann in einem Labor kultiviert werden. Dadurch können bakterielle Infektionen nachgewiesen werden.
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Kolposkopie: Bei einer Beckenuntersuchung werden Vulva, Vagina und Gebärmutterhals mit einem Mikroskop genau untersucht. Die Kolposkopie kann helfen, Krebs oder andere Probleme zu erkennen.
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Vaginalbiopsie: In dem seltenen Fall einer verdächtigen Wucherung in der Vagina kann ein kleines Stück Gewebe (Biopsie) entnommen werden, um auf Krebs zu untersuchen.
Vagina-Behandlungen
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Antimikrobielle Mittel: Antimykotische Medikamente können Hefepilzinfektionen und antibiotische Medikamente bakterielle Infektionen behandeln. Antivirale Medikamente behandeln Infektionen mit dem Herpesvirus.
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Warzenbehandlungen: Es gibt verschiedene Methoden zur Entfernung von Vaginalwarzen, z. B. Einfrieren, Chemikalien, Verbrennung mit einem Laser oder Kauter.
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Vaginales Pessar: Ein kleines Plastik- oder Gummipessar wird in die Vagina eingeführt, um vorfallende Beckenorgane an ihrem Platz zu halten.
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Kegel-Übungen: Das Training der Beckenbodenmuskulatur (z. B. beim Anhalten des Urinstrahls) kann einen Scheidenvorfall und Harninkontinenz verbessern oder verhindern.
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Östrogen: Die Geschlechtsorgane der Frau reagieren sowohl innerlich als auch äußerlich auf Östrogen. Eine Östrogenbehandlung kann nützlich sein, um diese Strukturen bei Frauen nach den Wechseljahren zu revitalisieren.
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Chirurgie: In seltenen Fällen von Vaginal- oder Gebärmutterhalskrebs ist eine Operation erforderlich, um den Tumor zu entfernen. Auch ein Vaginalprolaps kann operativ behandelt werden.