Tysabri-Infusionstherapie zur MS-Behandlung: Funktionsweise und Nebenwirkungen

Tysabri ist ein Medikament zur Behandlung von Multipler Sklerose (MS). Ein Arzt erklärt, wie es wirkt.

Tysabri wirkt auf andere Weise als andere Multiple-Sklerose-Medikamente. Es hält die weißen Blutkörperchen des Immunsystems davon ab, in das Gehirn und das Rückenmark einzudringen, was nach Ansicht der Ärzte eine wichtige Rolle bei den schädlichen Auswirkungen der MS spielt.

Wie nehme ich es ein?

Sie gehen in die Praxis Ihres Arztes, um sich das Arzneimittel über eine Vene zu verabreichen. Das dauert etwa eine Stunde alle 4 Wochen.

Was sind die Nebenwirkungen?

Die am häufigsten auftretenden sind:

  • Infektionen

  • Kopfschmerzen

  • Müdigkeit

  • Depression

  • Gelenkschmerzen

  • Menstruationsbeschwerden

Bei manchen Menschen kann es zu einer allergischen Reaktion auf Tysabri kommen. Zu den Symptomen gehören Anaphylaxie, Nesselsucht, Juckreiz, Atemprobleme, Brustschmerzen, Übelkeit, Hautrötung, Schwindel und Hautausschlag. Sie müssen etwa eine Stunde nach der Verabreichung des Medikaments in der Praxis Ihres Arztes bleiben, um sicherzustellen, dass die Reaktion nicht auftritt.

Nachdem die FDA Tysabri erstmals zugelassen hatte, nahm der Hersteller das Medikament aufgrund von Berichten über eine seltene, aber schwere Gehirninfektion namens PML (progressive multifokale Leukoenzephalopathie) vom Markt. Das Unternehmen führte ein Programm ein, bei dem sich jeder, der das Medikament einnimmt, registrieren lassen und in regelmäßigen Abständen Nachuntersuchungen durchführen muss, um mögliche Fälle von PML so schnell wie möglich zu erkennen. Dank dieser Sicherheitsprogramme konnte das Medikament wieder auf den Markt gebracht werden.

Das Risiko für eine PML steigt mit der Anzahl der eingenommenen Dosen. Es ist auch höher für Menschen, die vor der Einnahme von Tysabri Medikamente eingenommen haben, die ihr Immunsystem schwächen, oder wenn Sie in der Vergangenheit eine Infektion mit dem JC-Virus (John-Cunningham-Virus) hatten. Wegen dieses Risikos empfehlen Ärzte Tysabri in der Regel nur für Menschen, die andere MS-Behandlungen ausprobiert haben, die nicht angeschlagen haben.

Neben PML und allergischen Reaktionen gibt es weitere schwerwiegende Nebenwirkungen wie Leberschäden und schwere Infektionen.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über diese Nebenwirkungen und darüber, ob Tysabri für Sie eine gute Option wäre. Gemeinsam können Sie die Risiken und Vorteile abwägen und entscheiden, ob Sie das Medikament einnehmen sollten.

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