Hinter einer Migräne steckt mehr als nur Kopfschmerzen. Informieren Sie sich über einige überraschende Symptome, darunter Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen, auch Aura genannt. Erfahren Sie mehr von den Experten bei doctor.
Stimmungsschwankungen
Stimmungsschwankungen sind bei etwa 60 % der Menschen Teil des Migräne-Pakets. Wenn sie vor dem Auftreten einer Migräne auftritt, nennen Ärzte das "Prodromal". Ein Stimmungsumschwung nach Abklingen der Migräne wird als "Postdrom" bezeichnet.
Forscher haben den Zusammenhang zwischen Migränekopfschmerzen und Stimmungsschwankungen noch nicht vollständig geklärt. Aber was auch immer die Gründe sind, Ihre Stimmung kann sich auf verschiedene Weise verändern. Sie können:
-
sich hyperaktiv fühlen
-
Fällt es schwer zu denken
-
Konzentrationsschwierigkeiten haben
-
Depressiv oder ängstlich werden
-
Fröhlich sein
Aura
Etwa 25 % der Menschen, die an Migräne leiden, haben visuelle Veränderungen, die als Aura bezeichnet werden. Sie können Flecken, gewellte oder gezackte Linien oder blinkende Lichter sehen. Die Symptome klingen in der Regel in weniger als einer Stunde ab.
Auren können auch vor dem Auftreten von Migränekopfschmerzen auftreten und als Warnzeichen dienen. In manchen Fällen können Sie eine Aura auch ohne Kopfschmerzen bekommen.
Neben Sehstörungen können Sie folgende Aura-Symptome feststellen:
-
Taubheitsgefühl oder ein Gefühl von Nadelstichen in Arm oder Bein
-
Verbale Macken, die das Sprechen erschweren
-
Schwäche der Gliedmaßen oder Zuckungen
Es kann sein, dass diese Gefühle langsam beginnen und sich über mehrere Minuten aufbauen. Sie können bis zu einer Stunde andauern.
Übelkeit
Vielen Menschen mit Migräne wird übel oder sie müssen sich übergeben. Der mögliche Grund: plötzliche Veränderungen in der Gehirnchemie, die das Brechzentrum im Gehirn beeinflussen.
Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen
Etwa 80 % der Menschen, die unter Migränekopfschmerzen leiden, reagieren empfindlich auf Licht. Das nennt man Photophobie. Bei Menschen, die nur gelegentlich unter Anfällen leiden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie lichtempfindlich sind, geringer als bei Menschen, die unter chronischer Migräne leiden.
Forscher vermuten, dass die Photophobie vom Sehnerv ausgeht, der Nachrichten von den Augen zum Gehirn überträgt. Die Reaktion kann so stark sein, dass Sie eine dunkle Sonnenbrille tragen oder sich in einen dunklen Raum legen müssen, um sich besser zu fühlen. Sie können auch versuchen, die Fenster zu verdunkeln und das Licht zu dämpfen. Und vermeiden Sie Blendung, wenn Sie auf Bildschirme schauen.
Eine Empfindlichkeit gegenüber lauten Geräuschen, die so genannte Phonophobie, geht oft mit einer Lichtempfindlichkeit einher. Versuchen Sie, diese Geräusche zu vermeiden oder ein weißes Rauschgerät zu benutzen. Sie sollten jedoch nicht alle Geräusche meiden. Wenn Sie sich mit Stille umgeben, können Sie noch empfindlicher werden, und das kann zu schmerzhafteren Kopfschmerzen führen.
Schmerz in deinem Gesicht
Migränekopfschmerzen werden manchmal fälschlicherweise als Sinuskopfschmerzen oder Kopfschmerzen vom Spannungstyp diagnostiziert. Das liegt daran, dass Migräne Schmerzen in den Nasennebenhöhlen, im Kiefer oder im Nackenbereich verursachen kann.
Wenn Sie einen richtigen Anfall haben, reagieren Sie möglicherweise empfindlich auf alles und jeden, der Ihren Kopf berührt. Der Grund dafür? Viele Forscher weisen auf ungewöhnliche Veränderungen in den Konzentrationen von Substanzen hin, die von Natur aus in Ihrem Gehirn gebildet werden. Wenn die Werte ansteigen, können sie eine Entzündung verursachen und nahe gelegene Nerven reizen, was zu Schmerzen führt.
Alice im Wunderland-Syndrom
Das Alice-im-Wunderland-Syndrom (AIWS) ist eine Störung, die durch eine veränderte Wahrnehmung der Welt und insbesondere des eigenen Körpers gekennzeichnet ist. Es kann bei Migräne oder anderen gesundheitlichen Problemen auftreten. Ärzte vermuten, dass es sich um eine Art Migräneaura handeln könnte.
Beim Alice im Wunderland-Syndrom kommt es zu Veränderungen in Teilen des Gehirns, die für die Verarbeitung von Sinnesinformationen zuständig sind - also für das, was man sieht und hört. Während eines Anfalls können seltsame Dinge passieren, z. B.:
-
Ihre Körperteile oder Dinge um Sie herum sehen größer, kleiner, näher oder weiter weg aus, als sie wirklich sind.
-
Gerade Linien sehen wellenförmig aus.
-
Dinge, die still stehen, scheinen sich zu bewegen.
-
Dreidimensionale Objekte sehen flach aus.
-
Dinge verändern ihre Farbe oder neigen sich zur Seite.
-
Gesichter sehen verzerrt aus.
-
Die Farben wirken besonders leuchtend.
-
Personen und Gegenstände wirken gestreckt.
-
Die Zeit scheint zu schleppen oder zu fliegen.
-
Bestimmte Dinge klingen nicht richtig.
-
Gegenstände fühlen sich anders an, als sie sollten.
-
Sie sehen Dinge, die nicht da sind (Halluzination) oder haben einen falschen Eindruck von einer Situation oder einem Ereignis.
Ein Sammelsurium von anderen Symptomen
Es gibt noch weitere Anzeichen, die Sie bei einer Migräne spüren können. Einige Dinge, auf die Sie achten sollten:
-
Größerer Appetit
-
Schwitzen oder kalte Hände
-
Blasse Gesichtsfarbe
-
Schläfrigkeit oder Depression
-
Unruhe
-
Gefühl des Wohlbefindens
-
Energieschub
-
Übermäßiges Gähnen
Unabhängig davon, wie Sie sich fühlen, ist es eine gute Idee, ein Tagebuch über Ihre Symptome zu führen. Nehmen Sie es mit, wenn Sie Ihren Arzt aufsuchen, damit Sie ihm einen genauen Überblick über Ihre Beschwerden geben können. Das wird ihm helfen, die richtige Diagnose zu stellen und Sie auf den Weg der Besserung zu bringen.