Ein Arzt erklärt, was Antispermien-Antikörper sind, welche Werte normal sind, mit welchen Tests sich hohe und niedrige Werte feststellen lassen und wie sie sich auf die Fruchtbarkeit und Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft auswirken können.
Antisperma-Antikörper sind nicht üblich. Sowohl Männer als auch Frauen können sie bilden. Sie können es Paaren erschweren, ein Kind zu bekommen. Aber es ist selten, dass Antikörper allein eine Schwangerschaft unmöglich machen.
Verursacht
Bei Männern kann eine Infektion der Prostata oder eine Verletzung der Hoden eine Immunreaktion auslösen, wenn die Spermien mit Blut in Kontakt kommen. Dies kann auch nach einer Hodenoperation wie einer Vasektomie der Fall sein.
Der Körper einer Frau kann Antikörper gegen Spermien bilden, wenn sie allergisch auf Sperma reagiert. Die Antikörper in der Vagina der Frau töten die Spermien ab. Das ist selten, und die Ärzte wissen nicht genau, warum das passiert.
Sollten Sie sich testen lassen?
Wenn Sie und Ihr Partner Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, kann Ihr Arzt Fruchtbarkeitstests empfehlen, einschließlich der Untersuchung auf Antispermien-Antikörper.
Bei Frauen kann dies durch einen Spermien-Immobilisierungstest mit einer Blutprobe erfolgen. Seltener kann Ihr Arzt auch Ihren Zervixschleim auf Antispermien-Antikörper untersuchen.
Bei Männern kann ein Immunobad-Test auf Spermien durchgeführt werden. Dazu müssen Sie masturbieren, um eine Spermaprobe abzugeben. Eine andere Möglichkeit ist ein Antiglobulin-Reaktionstest, der mit Blut durchgeführt wird.
Behandlungen
Nicht alle Experten sind sich einig, dass es sinnvoll ist, auf Antispermien-Antikörper zu testen. Einige sagen, dass wir nicht genügend Beweise dafür haben, wie man Menschen, die diese Antikörper haben und ein Kind bekommen wollen, am besten helfen kann.
Bei Männern kann Ihr Arzt Ihnen Medikamente verschreiben, die die Immunreaktion Ihres Körpers abschwächen. Das könnte zu weniger Antikörpern führen und die Chancen erhöhen, dass Ihre Partnerin schwanger werden kann.
Für Frauen gibt es eine Behandlung, die nachweislich die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöht: die intrauterine Insemination. Dabei bringt Ihr Arzt die Spermien direkt in Ihre Gebärmutter ein. So können die Spermien den Kontakt mit den Antikörpern in Ihrem Zervixschleim vermeiden.