Gesundheitsexperten informieren Ärzte über das "dreckige Dutzend" von Orten, an denen sich Keime gerne verstecken.
12 Orte, an denen sich Keime verstecken
Gesundheitsexperten informieren Ärzte über das "dreckige Dutzend" von Orten, an denen sich Keime gerne verstecken.
Von Sherry Rauh Medizinisch geprüft von Louise Chang,?MD Aus dem Arztarchiv
Denken Sie an all die Orte, die Sie in einer normalen Woche besuchen: Ihr Büro, Ihr Lieblingsrestaurant, die Schule Ihres Kindes. Haben Sie sich jemals umgesehen und sich Sorgen gemacht, dass Ihre Umgebung nicht gerade blitzsauber ist?
Rod Moser, PA, PhD, schon. In seinem Arztblog listet der erfahrene Arzthelfer 12 Orte auf, an denen mangelnde Hygiene Keimen einen Vorsprung verschaffen könnte. Um dieses "dreckige Dutzend" näher zu betrachten, hat der Arzt Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens gebeten, die Risiken an jedem Ort zu erörtern und Strategien zum Schutz von sich selbst und Ihrer Familie vorzustellen.
Keimträchtiger Ort Nr. 1: Öffentliche Bäder
Das Risiko: "Man sollte davon ausgehen, dass praktisch jede Oberfläche in einer öffentlichen Toilette Keime enthält", sagt Craig Conover, MD, MPH, medizinischer Direktor des Illinois Department of Public Health. Zu diesen Keimen können Darmbakterien wie E. coli und Enterokokken gehören, die Durchfallerkrankungen verursachen. Das Hauptinfektionsrisiko besteht nicht durch das Sitzen auf der Toilette, sondern durch das Berühren des Sitzes, der Kabinentür oder des Waschbeckens mit den Händen und das anschließende Berühren der Augen, der Nase oder des Mundes - die üblichen Eintrittspforten für häufige Krankheitserreger.
Ihr Schutz: "Wenn Sie die Toilette mit sauberen Händen verlassen wollen", rät Conover, "waschen Sie Ihre Hände so lange wie möglich - 15 bis 20 Sekunden - und vermeiden Sie es, danach kontaminierte Oberflächen zu berühren." Wenn das Waschbecken nicht bewegungsaktiviert ist, verwenden Sie ein Papiertuch, um den Wasserhahn abzudrehen, damit Sie die Hände, die Sie gerade gewaschen haben, nicht verunreinigen.
Lennox K. Archibald, MD, Krankenhaus-Epidemiologe für Shands HealthCare, das der Universität von Florida angegliedert ist, erklärt, dass gesunde Menschen auf einer öffentlichen Toilette wahrscheinlich nicht krank werden, wenn sie "ihre Hände richtig mit Wasser und Seife waschen". Er fügt hinzu, dass ältere Menschen, Menschen, die sich einer Chemotherapie unterziehen, und Personen mit einem geschwächten Immunsystem besonders sorgfältig auf das Händewaschen achten sollten. Das gilt auch für Kinder.
Keimiger Ort Nr. 2: Restaurants
Das Risiko: Wir alle kennen die Schilder, auf denen Restaurantangestellte aufgefordert werden, sich nach dem Toilettengang die Hände zu waschen, aber wer kontrolliert das? Unzureichend gewaschene Hände können Lebensmittel leicht mit Fäkalien verunreinigen und infektiöse Bakterien oder Viren einschleppen.
Rohe Lebensmittel können auch eine Vielzahl von Bakterien enthalten, darunter Salmonellen, Shigellen und Campylobacter, sagt Archibald. Selbst wenn Sie Ihr Essen gut durchgebraten bestellen, ist das keine Garantie gegen eine Infektion. Wenn ein Küchenmitarbeiter mit rohen Lebensmitteln hantiert und dann Ihren Teller oder die frisch gebackenen Brötchen berührt, kann er Ihr gekochtes Essen kontaminieren.
Ihr Schutz: "Wählen Sie die Restaurants, die Sie besuchen", sagt Conover. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeindeverwaltung nach den Inspektionsergebnissen oder suchen Sie vor Ort nach der Inspektionsbescheinigung. Vermeiden Sie außerdem rohe oder nicht durchgegarte Speisen. Bestellen Sie Ihren Hamburger immer gut durchgebraten und schicken Sie ihn zurück, wenn er in der Mitte noch rosa ist.
Keimiger Ort Nr. 3: Ihr Arbeitsplatz
Das Risiko: Telefone, Schreibtische und Computertastaturen sind Keimmagneten, so eine Studie des Mikrobiologen Charles Gerba, PhD, von der University of Arizona. Die von der Firma Clorox finanzierte Studie zeigt, dass die von Lehrern, Buchhaltern und Bankern benutzten Oberflächen am keimreichsten sind.
Ihre Verteidigung: Moser empfiehlt, Ihren Arbeitsplatz selbst zu desinfizieren, insbesondere wenn Sie Ihren Schreibtisch, Computer oder Ihr Telefon mit anderen Mitarbeitern teilen. Eine Möglichkeit ist, die Oberflächen mit einem Desinfektionsspray zu bestreichen, "aber nicht abwischen. Sie müssen es trocknen lassen."
Keimiger Ort Nr. 4: Flugzeuge
Das Risiko: Wenn so viele Menschen stundenlang auf engem Raum zusammen sind, gedeihen Keime besonders gut, sagt Archibald. Er erklärt dem Arzt, dass sich Viren der oberen Atemwege und Darmbakterien während eines Fluges leicht verbreiten können. Neben dem offensichtlichen Risiko eines hustenden Nachbarn können auch die Oberflächen in der gesamten Kabine und insbesondere auf der Toilette Keime beherbergen.
Ihr Schutz: Moser und Archibald empfehlen, Ihren Sitz beim Einsteigen zu desinfizieren. Wischen Sie die Armlehnen, die Ablage und das Fenster mit antiseptischen Tüchern auf Alkoholbasis ab. Verwenden Sie nach dem Toilettengang ein Händedesinfektionsmittel, und wenn Sie die Windel Ihres Babys wechseln müssen, desinfizieren Sie zuerst die Wickelauflage. Moser empfiehlt außerdem, auf kurzen Flügen die Toilette zu meiden, eigene Zeitschriften mitzunehmen und ausreichend zu trinken, um sich vor Atemwegserkrankungen zu schützen.
Keimfreier Ort Nr. 5: Hotels und Motels
Das Risiko: Sie haben vielleicht schon gehört, dass die Bettdecken in Hotels nie gewaschen werden, aber keine Sorge. Laut Archibald ist es unwahrscheinlich, dass sie Keime verbreiten. Ein größeres Problem sind nicht ordnungsgemäß gereinigte Badezimmer, kontaminierte Oberflächen wie Türklinken oder Telefone sowie Bettwanzen, die in der Matratze oder dem Kopfteil leben.
Dr. Linn Haramis, Entomologe beim Illinois Department of Public Health, erklärt, dass Bettwanzen in vielen Gegenden des Landes zu einem zunehmenden Problem werden. Er sagt, sie seien keine Krankheitsüberträger, aber "die Bisse können allergische Reaktionen hervorrufen, und der 'Ekelfaktor' ist etwas, mit dem die meisten Menschen nicht glücklich sind."
Ihre Verteidigung: Bitten Sie den Manager um ein anderes Zimmer, wenn das Badezimmer nicht sauber zu sein scheint oder wenn sich bräunlich-schwarze Flecken entlang der Matratzennähte oder des Kopfteils befinden - Bettwanzenkot. Auch wenn das Zimmer sauber aussieht, empfiehlt Moser, ein Desinfektionsspray auf das Telefon, den Nachttisch, den Badezimmertisch und andere Oberflächen aufzutragen, die Sie mit den Händen berühren könnten.
Keimfreier Ort Nr. 6: Schwimmbäder
Das Risiko: Die CDC hat in den letzten zehn Jahren einen Anstieg der Erkrankungen in Freizeitbädern festgestellt. Das häufigste Problem ist infektiöse Diarrhöe, die durch Keime wie Giardia, Shigella, Norovirus, E. coli und Crypto, kurz für Cryptosporidium, verursacht werden kann. Ein Schwimmbad ist leicht kontaminiert, wenn jemand mit Durchfall schwimmen geht, und das Chlor tötet die Keime nicht immer sofort ab. Crypto kann sogar in einem ordnungsgemäß desinfizierten Pool tagelang überleben.
Ihre Verteidigung: Die CDC gibt diese Tipps:
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Vermeiden Sie es, Poolwasser zu schlucken oder in den Mund zu bekommen.
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Um andere zu schützen, schwimmen Sie nicht, wenn Sie Durchfall haben.
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Duschen Sie vor dem Schwimmen.
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Waschen Sie sich die Hände, bevor Sie nach dem Toilettengang oder dem Wechseln einer Windel ins Schwimmbad zurückkehren.
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Lassen Sie Ihr Kind nicht schwimmen, wenn es Durchfall hat, und verwenden Sie Gummihosen für kleine Kinder, die noch nicht aufs Töpfchen gehen können.
Keimiger Ort Nr. 7: Filmtheater
Das Risiko: Ähnlich wie in einem Flugzeug sitzen im Kino viele Menschen für ein paar Stunden auf engem Raum zusammen. Moser weist darauf hin, dass Virusinfektionen bereits einen Tag vor dem Auftreten von Symptomen ansteckend sein können, so dass Menschen mit Erkältungen oder Grippe möglicherweise ins Kino gehen, ohne zu wissen, dass sie krank sind.
Ihr Schutz: Vermeiden Sie es, während des Films Ihre Augen oder Nase zu berühren, und waschen Sie sich nach dem Verlassen des Kinos die Hände. Um andere zu schützen, sollten Sie sich Filme zu Hause ansehen, wenn Sie krank sind.
Keimfreier Ort Nr. 8: Kindertagesstätten
Das Risiko: Beim Windelwechsel können Kinder Fäkalien auf ihre Hände bekommen und dann ein Spielzeug berühren. Wenn ein anderes Kind mit demselben Spielzeug spielt und dann am Daumen lutscht, kann es zu einer Infektion kommen. Dies wird als fäkal-orale Übertragung bezeichnet und ist laut Archibald eine häufige Ursache für Durchfallerkrankungen bei Kindern. Da kleine Kinder gerne Dinge in den Mund nehmen, kann gemeinsam benutztes Spielzeug auch mit Speichel kontaminiert werden.
Ihr Schutz: Vergewissern Sie sich, dass Ihre Kinder angemessen geimpft sind, und vermeiden Sie es, sie in die Kindertagesstätte zu schicken, wenn sie krank sind, rät Moser. Achten Sie außerdem darauf, dass die Tagespflegeperson die Hände der Kinder nach dem Windelwechsel wäscht.
Keimfreier Ort Nr. 9: Schulen
Das Risiko: Wie Moser es ausdrückt: "Jede Ansammlung von Kindern ist ein Ort mit fragwürdiger Hygiene." Auch wenn Kinder im Schulalter Gewohnheiten wie Daumenlutschen oder das Stecken von Spielzeug in den Mund abgelegt haben, waschen sie sich vielleicht nicht so gewissenhaft die Hände, wie sie es sollten.
Ihre Verteidigung: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, indem Sie sich zu Hause häufig die Hände waschen, schlägt Moser vor. Bringen Sie Ihren Kindern bei, warum es wichtig ist, sich nach dem Toilettengang oder vor dem Essen die Hände zu waschen, und zeigen Sie ihnen, wie man es richtig macht.
Keimiger Ort Nr. 10: Ihr Zuhause
Das Risiko: Sie müssen nicht das Haus verlassen, um mit Keimen in Berührung zu kommen - es reicht, wenn Sie sich in die Küche oder das Badezimmer begeben. Laut Moser werden Küchenoberflächen durch rohe Lebensmittel häufig mit Bakterien verunreinigt, die nicht abgetötet werden, wenn man die Arbeitsfläche mit einem feuchten Tuch oder Schwamm abwischt. Im Badezimmer können Darmpathogene den Toilettensitz, den Spülgriff, die Handtücher, die Türklinken, das Waschbecken und andere Oberflächen kontaminieren, die Sie nach der Benutzung der Toilette berühren könnten.
Ihre Verteidigung: Denken Sie daran, dass Reinigen nicht gleichbedeutend mit Desinfektion ist, sagt Moser. Sein Rat:
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Reinigen Sie Küchen und Bäder regelmäßig mit Bleichmittel oder einem farbsicheren Desinfektionsspray.
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Waschen Sie Schneidebretter und Messer nach dem Umgang mit rohen Lebensmitteln mit Seife und heißem Wasser.
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Nasse Schwämme eine Minute lang in der Mikrowelle erwärmen, um Keime abzutöten.
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Wechseln Sie die Handtücher häufig.
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Schließen Sie den Deckel, bevor Sie die Toilettenspülung betätigen, um zu verhindern, dass Keime auf benachbarte Oberflächen gelangen.
Keimiger Ort Nr. 11: Die Praxis Ihres Arztes
Das Risiko: Sie denken vielleicht nicht, dass Ihre Arztpraxis keimbelastet ist, aber denken Sie daran, dass Sie einen kleinen Raum mit vielen Menschen teilen, die ansteckende Krankheiten haben können. Stühle im Wartezimmer, Türklinken, Spielzeug und sogar die Kleidung des Arztes können kontaminiert werden. Laut Archibald sind Patienten, die sich einem medizinischen Eingriff unterziehen müssen, am meisten gefährdet, sich in der Arztpraxis mit Keimen anzustecken.
Ihr Schutz: Vermeiden Sie es, Türklinken oder andere Oberflächen zu berühren, oder waschen Sie sich danach die Hände. Wenn Sie Ihr Kind zum Kinderarzt bringen, nehmen Sie Spielzeug und Bücher von zu Hause mit. Sprechen Sie es an, wenn Sie nicht sehen, dass sich Ihr Arzt oder Ihre Ärztin vor der Untersuchung oder dem Eingriff die Hände wäscht, warnt Moser. "Sagen Sie: 'Ich möchte nicht respektlos sein, aber würden Sie sich bitte die Hände waschen?'"
Keimiger Ort Nr. 12: Krankenhäuser
Das Risiko: "Jedes Jahr sterben mehr Menschen an krankenhausbedingten Infektionen als an Autounfällen", sagt Moser und zitiert Daten der CDC. Das liegt nicht daran, dass Krankenhäuser unhygienisch sind, sondern daran, dass es eine hohe Konzentration von Keimen und gefährdeten Menschen am selben Ort gibt. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko, mit Bakterien in Kontakt zu kommen, die gegen eine Behandlung mit Antibiotika resistent sind.
"Der Bereich der Krankenhäuser mit den meisten Infektionen ist die Intensivstation", erklärt Archibald. Intensivpatienten haben oft ein geschwächtes Immunsystem, chirurgische Wunden oder medizinische Geräte, die Keime einschleppen können. "Die Patienten müssen sich dieses Risikos bewusst sein", sagt Archibald.
Ihre Verteidigung: Das Committee to Reduce Infection Deaths empfiehlt, vor jedem geplanten Eingriff nach Krankenhäusern und Chirurgen mit einer niedrigen Infektionsrate zu suchen. Bitten Sie außerdem das Krankenhauspersonal und Besucher, sich die Hände zu waschen, bevor sie Sie berühren.
Der universelle Keimbekämpfer
Alle unsere Experten betonen, dass es eine einfache Strategie zur Bekämpfung von Keimen in fast jeder Umgebung gibt: Waschen Sie Ihre Hände. "Waschen Sie sie oft und richtig", sagt Moser. "Das kann man gar nicht genug betonen."