Im Gegensatz zum Einzeltraining bietet Gruppenfitness Motivation und soziale Interaktion sowie eine individuelle Anleitung. Und Anleitung ist der Schlüssel, wenn man etwas Neues lernen will.
Zweiteilige Serie: Trends in der Gruppenfitness
Aus den Archiven des Arztes
Teil 1: Es geht ganz leicht
Warum sollte man in der Gruppe trainieren, statt allein? Im Gegensatz zum Einzeltraining bietet Gruppenfitness Motivation und soziale Interaktion sowie eine individuelle Anleitung. Und Anleitung ist das A und O, wenn man sich etwas Neues aneignen will. Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends wächst das Interesse an fernöstlichen Bewegungsformen, die sanft und achtsam sind und den ganzen Körper trainieren. Gleichzeitig gibt es am anderen Ende des Spektrums ein Wiederaufleben des knallharten "Ohne Fleiß kein Preis"-Trainings vergangener Zeiten. In dieser zweiteiligen Serie werden beide Trends in der Gruppenfitness untersucht und die für Sie passenden Stile vorgestellt. Warten Sie auf Teil zwei in zwei Wochen!
Yoga: Wo Geist und Körper sich treffen
Yoga, eine vor mehr als 5.000 Jahren in Indien entwickelte Disziplin, ist die Mutter aller Körper-Geist-Übungen. Yoga konzentriert sich auf Körperhaltungen, die das Bewusstsein für den Körper schärfen, und zielt darauf ab, Geist und Körper zu integrieren. Es gibt viele Yoga-Varianten, darunter Ashtanga (ein anspruchsvolles Power-Yoga), Viniyoga (langsam und zielgerichtet) und Restorative Yoga (sehr ruhig). Die Yoga-Bewegungen fördern das Gleichgewicht und die Beweglichkeit und lehren Sie, Ihren Geist und Körper zu entspannen. Laut Donna Morton, einer zertifizierten Yogalehrerin aus Los Angeles, ist es wichtig, sich auf jede Position zu konzentrieren und auf den eigenen Körper zu hören". Mit anderen Worten: Achten Sie darauf, wie sich Ihr Körper bei jeder Bewegung bewegt und anfühlt, anstatt sich nur auf das Ergebnis zu konzentrieren, z. B. auf einen gestärkten Bizeps.
Verheddern Sie sich nicht in einem Knoten
Einer der Vorteile von Yoga ist, dass es Sie dazu ermutigt, im Rahmen der Fähigkeiten Ihres Körpers zu arbeiten. Anstatt zu versuchen, das zu tun, was die Person neben Ihnen tut, oder einfach dem Lehrer zu folgen, lernen Sie, sich selbst herauszufordern, ohne Ihre Fähigkeiten zu überschreiten. Woher wissen Sie, ob Sie eine Grenze erreicht haben? Morton sagt: "Schmerzen, Muskelzittern oder der Wunsch, den Atem anzuhalten, während man die Bewegungen ausführt, sind Anzeichen dafür, dass man sich zu sehr anstrengt."
Pilates: Heilung und Dehnung
Pilates, eine Bewegungstherapie, die Dehnung mit richtiger Ausrichtung verbindet, findet in letzter Zeit immer mehr Beachtung, obwohl es eigentlich schon lange existiert. Sie wurde in den 1920er Jahren von dem in Deutschland geborenen Joseph Pilates entwickelt, der eine Reihe von Übungsformen, darunter auch Yoga, studierte. Dank seines technischen Hintergrunds war Pilates in der Lage, Ganzkörpertrainingsgeräte zu entwickeln, die er als Physiotherapie für sich und andere einsetzte. In jüngerer Zeit wurde Pilates auch in der Tanzwelt populär, da es den Schwerpunkt auf Haltung und Flexibilität legt. Pilates befasst sich mit Fragen der Verletzungsvorbeugung, der richtigen Atmung, des dynamischen Dehnens (Dehnen in der Bewegung im Gegensatz zum Dehnen und Halten) und der Kräftigung.
In den Mainstream
Heute wird Pilates in Fitnessstudios bis hin zu großen Lehrkrankenhäusern unterrichtet. Carol Argo, zertifizierte Pilates-Trainerin aus Los Angeles, erklärt: "Pilates trainiert den Körper von innen nach außen und konzentriert sich auf die Körpermitte, insbesondere die Wirbelsäule und den Beckenbereich." Die Übungen können in Trainingseinheiten mit dem Reformer, einem Pilates-Gerät mit Rollen, oder in Kursen, die sich auf die Bodenarbeit konzentrieren und keine Geräte benötigen, durchgeführt werden. Die Pilates-Methode erfordert mehr persönliche Betreuung als andere Trainingsprogramme, da es bei den Bewegungen auf Präzision ankommt. Vermeiden Sie Kurse, in denen die Teilnehmerzahl zu groß ist, als dass der Trainer die Teilnehmer individuell beraten könnte.
Tai Chi: Die sanfte Seite des Kampfsports
Tai Chi, das in China regelmäßig von Menschen aller Altersgruppen praktiziert wird, ist eine der nicht-aggressivsten Formen der Kampfkünste. Die kontrollierten, fließenden Bewegungen ähneln einem Tanz, und die langsame Geschwindigkeit macht die Bewegungen angenehm und leicht auszuführen. Da es sich um eine Kampfsportart handelt, ist die Tai Chi-Philosophie kämpferisch: Es soll helfen, Müdigkeit und Stress zu "bekämpfen". Die kreisenden Bewegungen der Gliedmaßen und des gesamten Körpers erhöhen die Ausdauer und die Kraft ohne den Einsatz von Gewichten. Seine meditative Qualität verbessert die geistige Klarheit. Die Teilnehmer lernen eine Reihe von Bewegungen, wobei sie sich darauf konzentrieren, die Bewegungen aus ihrem Zentrum, dem "tan-tien", auszuführen. Tai Chi ist ein hervorragender Einstieg in die Kampfkunst und eignet sich auch hervorragend, um einfach mal abzuschalten.
Viele dieser körperlich-geistigen Bewegungsformen werden zu Kombinationskursen zusammengefasst, die eine Mischung aus verschiedenen Stilen und Techniken bieten. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Lehrer einem traditionellen Herz-Kreislauf- oder Fitness-Training ein Aufwärm- oder Abkühlungsprogramm mit Yoga oder Tai Chi hinzufügen. In den Kursplänen der Fitnessstudios werden diese geistig-körperlichen Trainingsmethoden unter verschiedenen Bezeichnungen aufgeführt, z. B. Mind and Muscle, Flexible Strength oder Balanced Body Workout.