Das Wissen um die verschiedenen Arten von Endometriose kann Ihnen helfen, die richtige Behandlung zu erhalten. Hier erfahren Sie, was Sie über die Krankheit wissen müssen.
Sie befinden sich in der Regel im Becken oder im Unterleib. Sie können auf Auskleidungen und Organen wie den Eileitern oder Eierstöcken wachsen. Wie die Gebärmutterschleimhaut baut sich das Gewebe auf und wird mit dem Menstruationszyklus abgestoßen. Mit der Zeit kann das abgestoßene Gewebe jedoch nirgendwo mehr hin und setzt sich fest. Dies kann zu Entzündungen, Narbenbildung und Zysten führen.
Experten unterteilen die Endometriose nach Stadium und Typ. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Lage, Tiefe, Größe und Menge des Gewebes. Welche Art von Endometriose Sie haben, spielt eine Rolle für Ihre Symptome und die Behandlung.
Was sind die Stadien?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Endometriose zu messen. Die am weitesten verbreitete Skala stammt von der American Society of Reproductive Medicine. Die Ärzte vergeben Punkte je nach Ausdehnung des Endometriumgewebes, seiner Tiefe und den betroffenen Körperregionen.
Anhand der Ergebnisse wird die Erkrankung in eines von vier Stadien eingeteilt:
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Stadium 1 oder minimal: Es gibt ein paar kleine Implantate oder kleine Wunden oder Läsionen. Sie können sich an den Organen oder im Gewebe des Beckens oder des Bauches befinden. Es gibt wenig bis gar kein Narbengewebe.
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Stufe 2 oder leicht: Es gibt mehr Implantate als in Stufe 1. Sie befinden sich auch tiefer im Gewebe, und es kann etwas Narbengewebe vorhanden sein.
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Stadium 3 oder mittelschwer: Es gibt viele tiefe Implantate. Sie können auch kleine Zysten an einem oder beiden Eierstöcken und dicke Bänder aus Narbengewebe, sogenannte Adhäsionen, haben.
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Stadium 4 oder schwer: Dies ist das am weitesten verbreitete Stadium. Sie haben viele tiefe Implantate und dicke Verwachsungen. Außerdem gibt es große Zysten an einem oder beiden Eierstöcken.
Experten wissen nicht, warum manche Menschen schwerere Fälle haben als andere. Endometriose geht nicht immer von einem Stadium ins nächste über. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann sie mit der Zeit gleich bleiben. Sie kann aber auch schlimmer oder besser werden.
Welche Arten gibt es?
Die Endometriose wird auch danach eingeteilt, welcher Bereich des Beckens oder des Unterleibs betroffen ist. Es werden vier Haupttypen unterschieden:
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Oberflächliche Peritonealendometriose. Das Bauchfell (Peritoneum) ist eine dünne Membran, die den Bauchraum und das Becken auskleidet. Es bedeckt auch die meisten der Organe in diesen Hohlräumen. Bei dieser Form ist das Endometriumgewebe mit dem Bauchfell verwachsen. Dies ist die am wenigsten schwere Form.
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Endometriome. Das sind dunkle, flüssigkeitsgefüllte Zysten. Sie werden auch Schokoladenzysten genannt. Sie sind unterschiedlich groß und können an verschiedenen Stellen des Beckens oder des Unterleibs auftreten, am häufigsten sind sie jedoch in den Eierstöcken zu finden.
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Tief infiltrierende Endometriose (DIE). Bei dieser Form ist das Endometriumgewebe in die Organe innerhalb oder außerhalb der Beckenhöhle eingedrungen. Dies kann die Eierstöcke, das Rektum, die Blase und den Darm betreffen. Es ist zwar selten, aber manchmal kann eine Menge Narbengewebe die Organe verkleben, so dass sie an ihrem Platz festsitzen. Dieser Zustand wird als "frozen pelvis" bezeichnet. Das passiert aber nur bei 1-5 % der Menschen mit Endometriose.
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Bauchwand-Endometriose. In einigen Fällen kann Endometriosegewebe an der Bauchdecke wachsen. Die Zellen können sich an einem chirurgischen Einschnitt festsetzen, z. B. bei einem Kaiserschnitt.
Was sind die Symptome?
Das Hauptsymptom sind Schmerzen im Becken, meist während der Periode. Sie können auch beim Sex, beim Stuhlgang und beim Wasserlassen Schmerzen verspüren. Weitere Symptome sind starke Regelblutungen, Müdigkeit, Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Übelkeit.
Meistens haben das Stadium und die Art Ihrer Erkrankung keinen Einfluss auf Ihre Symptome. Beispielsweise kann eine Person mit Endometriose im Stadium 1 stärkere Schmerzen haben als eine Person mit Endometriose im Stadium 4. Eine Ausnahme ist die Unfruchtbarkeit. Frauen mit Stadium 3 oder 4 haben eher Probleme, schwanger zu werden, als Frauen mit Stadium 1 oder 2.
Wie werden Typen und Stadien diagnostiziert?
Die einzige Möglichkeit, Endometriose wirklich zu diagnostizieren, ist eine Laparoskopie. Für diesen Eingriff erhalten Sie eine Vollnarkose, Sie schlafen also. Ein Chirurg wird einen kleinen Schnitt machen und ein winziges, dünnes Sichtgerät durch Ihren Bauch einführen, um nach Anzeichen von Endometriose zu suchen. Möglicherweise wird auch eine kleine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen, um sie zu untersuchen. Dies hilft, andere Ursachen auszuschließen.
Ihr Arzt kann bei der Laparoskopie nur eine oberflächliche peritoneale Endometriose erkennen. Bevor er jedoch die Operation anordnet, wird er weitere Tests durchführen. Er wird eine Beckenuntersuchung durchführen, um nach einer Zyste zu tasten, und er kann eine Ultraschalluntersuchung oder eine MRT anordnen, um nach einem Endometriom zu suchen.
Haben Typ und Stadium Einfluss auf die Behandlung?
Die Ärzte entscheiden in der Regel auf der Grundlage Ihrer Symptome und der Frage, ob Sie schwanger werden möchten, über Ihre Behandlung. In den meisten Fällen werden Sie zunächst mit Schmerzmitteln behandelt. Der Arzt kann Ihnen auch eine Hormontherapie verschreiben, z. B. Antibabypillen, Gestagene, Aromatasehemmer und Gonadotropin-Releasing-Agonisten und -Antagonisten. Früher glaubten die Ärzte, dass eine Hormontherapie bei tief infiltrierender Endometriose nicht wirkt, aber neuere Forschungen legen nahe, dass dies nicht der Fall ist.
Wenn diese Behandlungen nicht helfen, müssen die Implantate möglicherweise operativ entfernt werden. Dies kann per Laparoskop oder durch eine Bauchoperation erfolgen. Eine weitere Möglichkeit für Frauen, die nicht schwanger werden wollen, ist die chirurgische Entfernung der Gebärmutter. Dies wird als Hysterektomie bezeichnet. Sie kann mit einer Oophorektomie kombiniert werden, bei der der Chirurg auch die Eierstöcke entfernt.