Ein watschelnder Gang entsteht durch eine Schwäche des Hüftgürtels und der Oberschenkelmuskulatur. Um die Schwäche auszugleichen, schwanken Sie von einer Seite zur anderen, und Ihre Hüfte sinkt bei jedem Schritt. Dieser Gang wird auch als myopathischer Gang bezeichnet und kann durch verschiedene Erkrankungen verursacht werden.
Watschelgang in der Schwangerschaft
Die Schwangerschaft ist eine der häufigsten Ursachen für einen watschelnden Gang. Während der Schwangerschaft durchläuft der Körper mehrere Veränderungen, die sich auf die Art des Gehens auswirken. So bereitet er sich unter anderem auf die Geburt vor, indem er die Produktion des Hormons Relaxin steigert. Dadurch werden die Muskeln und Gelenke in Ihrem Becken entspannt, so dass das Baby leichter hindurchpassen kann.
Außerdem nehmen Sie in der Schwangerschaft an Gewicht zu. Da sich das meiste Gewicht in Ihrem Bauch befindet, ändert sich Ihr Schwerpunkt, so dass Sie sich ein wenig zurücklehnen müssen. Nach der Entbindung sollte Ihr Gang wieder in die Position vor der Schwangerschaft zurückkehren?
Watschelgang bei Muskeldystrophie
Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) ist eine genetisch bedingte Muskelschwäche, die mit der Zeit immer schwerer wird. Sie ist eine von vier Erkrankungen, die durch eine Veränderung eines Proteins namens Dystrophin verursacht werden, das dazu beiträgt, die Muskelzellen zusammenzuhalten. Kinder mit DMD gehen bis zum Schulalter in einem watschelnden Gang.
Becker-Muskeldystrophie (BMD) ist eine mildere Form von DMD, die ebenfalls einen watschelnden Gang verursachen kann. Sie wird oft später im Leben diagnostiziert als DMD. Der Verlauf ist in der Regel langsamer und nicht so vorhersehbar. Sowohl DMD als auch BMD betreffen hauptsächlich Jungen.
Kinder mit DMD müssen in der Regel bis zum Alter von etwa 12 Jahren einen Rollstuhl benutzen. Bis dahin können Mobilitätshilfen beim Gehen helfen. Dazu gehören:
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Bandagen zur Unterstützung von Knöchel und Fuß
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Nachtschienen zur Dehnung der Achillessehne
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Stehende Gehhilfe
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Rollstühle, die sich in eine stehende Position bringen lassen
Watschelgang bei Kleinkindern
Ein watschelnder Gang ist bei Kindern unter 3 Jahren normal. Wenn Ihr Kind gerade laufen lernt, geht es mit weit auseinander stehenden und nach außen gedrehten Füßen. Dies hilft ihm, das Gleichgewicht zu halten, da es viele kurze Schritte macht. Wenn Ihr Kind älter als 3 Jahre ist und immer noch einen Watschelgang hat, sollten Sie mit seinem Kinderarzt darüber sprechen.
Ein watschelnder Gang bei Kindern über 3 Jahren kann ein Symptom für folgende Störungen sein:
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Entwicklungsdysplasie der Hüfte
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Eine Muskelerkrankung wie DMD
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Zerebralparese, eine Störung, die Bewegung und Gleichgewicht beeinträchtigt
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Lendenlordose, eine übertriebene Einwärtskrümmung des unteren Rückens. Sie verschwindet bei Kindern oft ohne Behandlung.
Watschelgang bei spinaler Muskelatrophie
Spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die mit einem Verlust von Nervenzellen im Rückenmark einhergeht. Sie beeinträchtigt das zentrale Nervensystem, das periphere Nervensystem und die willkürlichen Muskelbewegungen. Die Symptome der SMA können von leicht bis schwer reichen. Im Allgemeinen gilt: Je früher die Symptome auftreten, desto schwerer ist die Erkrankung.
Eine Form der SMA ist die autosomal-dominante spinale Muskelatrophie der unteren Extremitäten, dominant 2 (SMALED2). Bei dieser Erkrankung treten die Symptome in der frühen Kindheit auf und betreffen hauptsächlich die Oberschenkelmuskeln. Weitere Symptome sind:
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verzögertes Gehen
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Schwierigkeiten beim Gehen
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Fußdeformitäten
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Verlust einiger Reflexe
Wie wird der Watschelgang diagnostiziert?
Ihr Arzt wird eine körperliche Untersuchung durchführen und mit Ihnen über Ihre Symptome sprechen. Er kann auch prüfen:
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Muskelkraft, Tonus und Koordination
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Nacken und Wirbelsäule auf Verformungen
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Um festzustellen, ob Sie sturzgefährdet sind
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Ihr Blutdruck im Liegen und im Stehen
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Ihr Sehvermögen
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Bei neurologischen Störungen wie Muskeldystrophie
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Bei Arthritis
Je nach Ergebnis können weitere Tests oder bildgebende Untersuchungen erforderlich sein.
Wie wird der Watschelgang behandelt?
Die Behandlung des Watschelgangs hängt von der Ursache ab. Einige Erkrankungen können sich von selbst zurückbilden. Andere Behandlungsmöglichkeiten sind:
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Stöcke und Gehhilfen für das Gleichgewicht
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Physiotherapie zur Förderung von Kraft, Gleichgewicht und Beweglichkeit
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Maßnahmen zur Sturzprävention
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Beinschienen oder Schienen zur Unterstützung der Fußausrichtung
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Medizin
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Chirurgie oder Prothesen