Von Markham Heid
Die Krebsarten, an denen Kinder erkranken, werden als "Kinderkrebs" bezeichnet und sind in der Regel nicht mit denen vergleichbar, die bei Erwachsenen auftreten. Kinder werden in der Regel auch besser behandelt als Erwachsene.
Die häufigsten Krebsarten bei Kindern sind Leukämie, Hirn- und Rückenmarkstumore, Neuroblastom, Wilms-Tumor, Lymphom, Rhabdomyosarkom, Retinoblastom und Knochenkrebs.
Leukämie
Leukämie ist bei weitem die häufigste Krebsart bei Kindern. Etwa 1 von 3 Kindern, die an Krebs erkranken, hat sie.
Leukämie ist eine Form von Blutkrebs. Das bedeutet, dass er in Zellen beginnt und sich ausbreitet, die der Körper normalerweise in Blutzellen umwandelt. Diese Zellen befinden sich im Knochenmark, wo der Körper frisches Blut herstellt.
Es gibt zwei Hauptkategorien von Leukämie. Die erste nennen die Ärzte "akute Leukämie". Dabei handelt es sich um sich schnell ausbreitende Krebsarten, die sofort behandelt werden müssen.
Es gibt zwei Arten von akuter Leukämie:
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Akute lymphatische Leukämie (ALL), die etwa 75 % aller Leukämien im Kindesalter ausmacht. Sie beginnt in weißen Blutkörperchen, den Lymphozyten.
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Akute myeloische Leukämie (AML), die zweithäufigste Leukämieart nach ALL. Sie beginnt in den myeloischen Zellen.
Die Ärzte bezeichnen die zweite Hauptkategorie der Leukämie als "chronische Leukämie". Sie wächst langsam, ist aber schwieriger zu behandeln als die akute Leukämie. Chronische Leukämie kann sich entweder in Lymphozyten oder myeloischen Zellen zeigen. Sie sind bei Kindern sehr selten.
Es gibt noch ein paar andere seltene Formen von Leukämie. Dazu gehört die juvenile myelomonozytäre Leukämie (JMML), die in den myeloischen Zellen eines Kindes auftritt. Sie wächst nicht so schnell wie die akute Leukämie, aber auch nicht so langsam wie die chronische Leukämie.
Die Symptome. Leukämie kann bei Kindern eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen. Einige der häufigsten sind:
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Müdigkeit
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Schwäche
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Schwindel oder Benommenheit
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Kurzatmigkeit
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Blasse Haut
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Infektionen, die immer wiederkehren oder nicht verschwinden wollen
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Blutergüsse, die leicht entstehen
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Nasenbluten
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Zahnfleischbluten
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Gelenkschmerzen
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Geschwollene Lymphknoten
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Geschwollener Magen oder Unterleib
Viele Kinderkrankheiten können Symptome verursachen, die sich mit Leukämie überschneiden. Wenn Ihr Kind eines dieser Symptome hat, stehen die Chancen gut, dass es sich nicht um Krebs handelt. Trotzdem sollten Sie dem Arzt Ihres Kindes davon berichten.
Risikofaktoren. Die Gene spielen eine Rolle bei der Erhöhung des Risikos, an Leukämie im Kindesalter zu erkranken. Die Genetik bezieht sich auf Merkmale, die unter Familienmitgliedern mit gleicher DNA weitergegeben werden.
Kinder mit Down-Syndrom oder vererbten Problemen mit dem Immunsystem haben ein höheres Risiko, an Leukämie zu erkranken. Das gilt auch für Kinder, die einen leukämiekranken Bruder oder eine leukämiekranke Schwester haben, nicht aber einen leukämiekranken Elternteil.
Weitere mögliche Risiken für Leukämie sind:
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Strahlung. Es gibt einige Hinweise darauf, dass CT-Scans, Röntgenstrahlen und andere Strahlungsquellen mit einem sehr geringen erhöhten Leukämierisiko verbunden sind. Aber die Forschung ist hier uneinheitlich.
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Chemikalien. Einige Studien zeigen, dass Kinder, die Chemotherapeutika, einigen chemischen Stoffen in der Produktion oder Pestiziden ausgesetzt sind, ein höheres Risiko haben, an Leukämie zu erkranken. Es sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich.
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Medikamente zur Immunsuppression. Kinder, die immunsuppressive Medikamente einnehmen, haben möglicherweise ein höheres Risiko, an Leukämie zu erkranken.
Behandlung. Es gibt Behandlungen für Leukämie im Kindesalter. Welche die richtige für Ihr Kind ist, hängt unter anderem von der Art der Leukämie ab.
Zu den Behandlungen gehören:
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Operation
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Strahlentherapie
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Chemotherapie
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Gezielte medikamentöse Therapie
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Immuntherapie
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Stammzellentransplantationen
Hirn- und Rückenmarkstumore
Tumore sind Klumpen oder Massen von überwucherten Zellen. Einige Tumore sind "gutartig", das heißt, sie sind nicht krebsartig und harmlos. Andere hingegen sind bösartig, das heißt, sie bestehen aus Krebszellen.
Etwa 26 % der Krebserkrankungen im Kindesalter sind Hirn- und Rückenmarkstumoren.
Zu den Symptomen von Hirn- und Rückenmarkstumoren gehören Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Ihr Kind kann auch schielen und verschwommen sehen. Auch Gleichgewichtsstörungen und Krampfanfälle können auftreten.
Die Ärzte sind sich nicht sicher, was Hirn- und Rückenmarkstumoren bei Kindern verursacht. Genetische Veränderungen könnten eine Rolle spielen. Wissenschaftler vermuten, dass eine Strahlenbehandlung im Gehirnbereich, die ein Kind wegen einer anderen Krankheit erhalten hat, ebenfalls mit dieser Art von Krebs in Verbindung stehen könnte.
Zu den wichtigsten Behandlungsmethoden bei Hirn- und Wirbelsäulentumoren gehören Chirurgie, Strahlentherapie, Chemotherapie und gezielte Therapie.
Neuroblastome
Neuroblastome sind Tumore, die in Nervenzellen entstehen. Sie können sich überall im Körper bilden, treten aber häufig zuerst in der Magengegend auf. Sie machen etwa 6 % aller Krebserkrankungen im Kindesalter aus.
Zu den Symptomen gehören ein Knoten oder eine Schwellung in der Bauchgegend oder in den Beinen, der oberen Brust, dem Hals oder dem Gesicht Ihres Kindes.
Ihr Kind kann auch an Gewicht verlieren. Es könnte Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken haben oder Probleme beim Gang zur Toilette. Ein weiteres Symptom sind Schmerzen in den Knochen.
Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Chirurgie, Chemotherapie und Strahlentherapie. In einigen Fällen kommt eine Stammzellentransplantation in Frage. Ärzte können auch eine Behandlung mit chemischen Substanzen, so genannten Retinoiden, vorschlagen.
Eine weitere mögliche Behandlung ist die Immuntherapie, bei der das Immunsystem Ihres Kindes - die körpereigene Abwehr gegen Krankheitserreger - zur Bekämpfung der Krankheit eingesetzt wird.
Wilms-Tumor
Dies sind Tumore, die sich in den Nieren bilden. Sie machen etwa 4 % der Krebserkrankungen im Kindesalter aus.
Die Ärzte wissen nicht genau, warum Kinder Wilms-Tumore bekommen, aber wie bei anderen Krebsarten können Genveränderungen eine Rolle spielen. Einige Arten von Geburtsfehlern können auch mit Wilms-Tumoren in Verbindung gebracht werden.
Zu den Behandlungen gehören Chirurgie, Chemotherapie und Strahlentherapie.
Zu den Symptomen gehören ein geschwollener Bauch oder ein Klumpen in diesem Bereich. Fieber, Übelkeit und Appetitlosigkeit können ebenfalls auftreten. Auch Verstopfung oder Blut im Urin sind möglich.
Lymphom
Diese Krebsart bildet sich in Zellen des Immunsystems, den Lymphozyten. Er tritt in der Regel zuerst in den Bereichen auf, die Lymphknoten oder -gewebe enthalten, z. B. im Hals, in den Achselhöhlen oder in der Leiste.
Lymphome werden in zwei Haupttypen unterteilt. Diese sind:
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Das Hodgkin-Lymphom, das bei Kindern seltener vorkommt. Es tritt in der Regel im oberen Teil des Körpers auf.
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Das Non-Hodgkin-Lymphom tritt häufiger bei Kindern auf und kann überall im Körper vorkommen.
Symptome. Sie sind unterschiedlich, je nachdem, wo sich der Krebs im Körper des Kindes bildet, können aber folgende sein:
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Gewichtsabnahme
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Fieber
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Schwitzen
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Müdigkeit
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Klumpen unter der Haut am Hals, in den Achselhöhlen oder in der Leiste
Risikofaktoren. Ein schwaches Immunsystem und eine frühere Organtransplantation können das Risiko, an einem Non-Hodgkin-Lymphom zu erkranken, erhöhen.
Ein schwaches Immunsystem kann auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an einem Hodgkin-Lymphom zu erkranken.
Behandlung. Die Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphoms kann Folgendes umfassen:
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Chemotherapie
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Stammzellentransplantation
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Bestrahlung
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Medikamentöse Therapie
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Chirurgie
Bei einem Hodgkin-Lymphom kann Ihr Kind behandelt werden mit:
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Chemotherapie
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Bestrahlung
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Immuntherapie
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Stammzellentransplantation
Rhabdomyosarkom
Sarkome sind Krebsarten, die sich im Bindegewebe des Körpers wie Muskeln und Fett bilden. Das Rhabdomyosarkom bildet sich in Zellen, die normalerweise zu Muskeln werden.
Arten. Die beiden häufigsten Arten von Rhabdomyosarkomen bei Kindern sind:
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Embryonales Rhabdomyosarkom (ERMS), das sich in der Regel vor dem 6. Es tritt meist im Kopf-, Hals-, Leisten- oder Blasenbereich auf.
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Alveoläres Rhabdomyosarkom (ARMS), das Kinder aller Altersgruppen betrifft. Es tritt in der Regel in den Armen, Beinen oder im Rumpf auf.
Symptome. Die häufigsten Symptome eines Rhabdomyosarkoms sind Schmerzen, eine geschwollene Beule oder beides.
Die anderen Symptome hängen davon ab, wo im Körper der Krebs entsteht. So können Tumore im Ohr beispielsweise Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen und Nasenbluten verursachen.
Risikofaktoren. Einige seltene Erbkrankheiten können das Risiko eines Kindes, an einem Rhabdomyosarkom zu erkranken, erhöhen, z. B:
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Li-Fraumeni-Syndrom
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Beckwith-Wiedemann-Syndrom
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Neurofibromatose Typ 1
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C. Costello-Syndrom
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Noonan-Syndrom
Behandlung. Einige Möglichkeiten zur Behandlung von Rhabdomyosarkomen sind:
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Operation
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Chemotherapie
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Bestrahlung
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Stammzellentransplantation
Knochenkrebs
Knochenkrebs macht etwa 3 % der Krebserkrankungen im Kindesalter aus. Bei Kindern gibt es zwei Haupttypen: Osteosarkom und Ewing-Sarkom.
Das Osteosarkom tritt häufiger bei Teenagern auf. Der Krebs tritt häufig in der Nähe der Arm- oder Beinknochen auf. Knochenschmerzen sind ein häufiges Symptom.
Das Ewing-Sarkom tritt häufiger bei jüngeren Teenagern auf. Die Symptome sind Knochenschmerzen und Schwellungen.
Chirurgie, Chemotherapie und Strahlentherapie sind Behandlungen für Osteosarkome. Beim Ewing-Sarkom wenden die Ärzte dieselben Behandlungen an, obwohl in einigen Fällen auch eine Stammzellentransplantation durchgeführt werden kann.
Retinoblastom
Das Retinoblastom, eine Krebserkrankung des Auges, macht etwa 2 % der Krebserkrankungen im Kindesalter aus.
Der Krebs tritt in der Regel bei kleinen Kindern auf, oft im Alter von 2 Jahren. Ärzte stellen den Krebs oft fest, wenn sie etwas Ungewöhnliches an den Augen des Kindes sehen. Die Pupille des Auges - der dunkle Fleck in der Mitte - kann zum Beispiel weiß oder rosa aussehen, wenn ein Arzt sie mit Licht beleuchtet, anstatt der üblichen roten Farbe.
Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Chirurgie, Strahlentherapie und Lasertherapie. Eine Chemotherapie ist eine weitere Möglichkeit. Das Gleiche gilt für die Kryotherapie - eine Behandlung, bei der Krebszellen durch Einfrieren abgetötet werden.