Was können Sie gegen Gelenkverformungen tun?

Die rheumatoide Arthritis (RA) verursachte früher große Schäden an Händen und Füßen. Die Gelenke wurden deformiert. Finger und Zehen waren verkrümmt. Heute sind diese Veränderungen dank früherer Diagnose und besserer Behandlung weniger häufig und weniger schwerwiegend.

Die Krankheit ist eine von vielen Ursachen für deformierte Gelenke. So kann beispielsweise Arthrose zu krummen Fingern führen. Zu eng sitzende Schuhe können zu Ballenzehen führen. Wenn Sie jedoch an RA leiden, sind Gelenkverformungen ein Zeichen dafür, dass Ihre Krankheit nicht unter Kontrolle ist.

Die gute Nachricht ist: RA-Medikamente können die Schäden, die zu deformierten Gelenken führen, verhindern, verlangsamen oder stoppen. Außerdem gibt es viele Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern und die Funktionsfähigkeit Ihrer Gelenke zu verbessern, wenn Sie bereits krumme oder verbogene Finger und Zehen haben.

Was passiert dabei?

Wenn Sie RA haben, greift Ihr Immunsystem Ihre Gelenke an:

  • Immunzellen sammeln sich in der Gelenkschleimhaut.

  • Sie bilden eine Schicht aus abnormalem Gewebe.

  • Das Gewebe setzt Chemikalien frei, die Schwellungen oder Entzündungen verursachen.

Die Entzündung verschleißt Knochen und Knorpel, das Gewebe, das die Enden der Knochen abpolstert, aus denen ein Gelenk besteht. Durch die Schwellung kann auch das Gewebe gedehnt werden, das das Gelenk in seiner Position hält. All diese Schäden können zu instabilen Gelenken führen, bei denen die Knochen nicht mehr so ausgerichtet sind, wie sie sollten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Deformationen bekommen, ist höher, wenn Sie hohe Werte von zwei Substanzen in Ihrem Blut haben: C-reaktives Protein (CRP) und Rheumafaktor (RF). Fragen Sie Ihren Arzt nach Ihrem Risiko und was Sie tun können, um Ihre Gelenke zu schützen.

Welche Arten von Verformungen gibt es?

Im Frühstadium der Erkrankung neigt die RA dazu, die kleinen Gelenke der Hände und Füße anzugreifen. Dies kann zu verschiedenen Arten von Deformitäten führen, darunter:

Ulnarer Drift. Die Finger neigen sich vom Daumen weg und in Richtung des kleinen Fingers.

Boutonnie?re Deformität. Auch Knopflochdeformität genannt. Das Gelenk des Mittelfingers biegt sich nach unten (zur Handfläche hin), während sich das Gelenk des oberen Fingers von der Handfläche wegbiegt.

Schwanenhalsdeformität. Das Grundgelenk und das obere Gelenk des Fingers biegen sich nach unten, das mittlere Gelenk ist jedoch gerade.

Anhalter-Daumen: Auch Z-förmige Deformität genannt. Der Daumen beugt sich an dem Gelenk, an dem er auf die Handfläche trifft, und biegt sich dann am Gelenk unterhalb des Daumennagels nach hinten.

Ballenzeh. Die Basis des großen Zehs (die Stelle, an der er mit dem Fuß verbunden ist) wird größer und ragt heraus. Dies kann dazu führen, dass der große Zeh gegen den zweiten Zeh drückt, so dass er den dritten Zeh überlappt.

Krallenzehe. Beschreibt verschiedene Arten von Deformitäten:

  • Die Zehe biegt sich vom Fußballen nach oben

  • Die Zehe biegt sich am mittleren Gelenk nach unten, zur Schuhsohle hin.

  • Die Zehe biegt sich am oberen Gelenk (beim Zehennagel) nach unten

Können Medikamente helfen?

Ja. Als Erstbehandlung kann Ihr Arzt Folgendes vorschlagen:

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs)

  • Kortikosteroide

  • Krankheitsverändernde Antirheumatika (DMARDs)

NSAIDs und Kortikosteroide können Schmerzen lindern und Entzündungen reduzieren. Nur DMARDs können verhindern, dass die Krankheit einen Tribut an Ihre Gelenke fordert. Deshalb beginnen Ärzte oft schon bei der Diagnose mit einer Behandlung mit diesen Medikamenten. In vielen Fällen können sie Gelenkverformungen verhindern.

Werde ich eine Operation benötigen?

Nur dann, wenn die Verformung Ihr Leben stark beeinträchtigt. Für geschädigte Finger kann Ihr Arzt oder ein Handtherapeut Schienen und Übungen anbieten. Warme Wachsbäder (Ihr Arzt nennt sie vielleicht Paraffin) können die Schmerzen lindern. Ein Handtherapeut kann Ihnen auch vorschlagen, wie Sie Ihre Hände anders nutzen können, um die Schmerzen zu lindern und Ihre Gelenke zu schützen.

Wenn Sie gerade erst eine Krallenzehe entwickelt haben, können Schienen oder Klebeband helfen, Ihre Zehen zu begradigen (lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, bevor Sie eine dieser Methoden ausprobieren).

Wenn Sie schon länger eine Krallenzehe haben, kann eine Schiene das Gelenk möglicherweise nicht mehr begradigen. Diese Tipps können das Gehen angenehmer machen:

  • Legen Sie ein spezielles Polster in Ihren Schuh, um den Druck auf den Fußballen zu verringern.

  • Versuchen Sie es mit Schuhen, die eine extra tiefe Zehenbox haben.

  • Bitten Sie eine Schuhreparaturwerkstatt, den Zehenraum dort zu dehnen, wo Sie zusätzlichen Platz benötigen.

Bequeme Schuhe können auch das Gehen mit Ballenzehen erleichtern.

Operationen an Händen und Füßen

Bei schweren Gelenkverformungen - schmerzhaften, krummen Fingern und Zehen - kann eine Operation eine Option sein. Sie wird Ihre RA nicht heilen, aber sie kann die Deformität verbessern, die Schmerzen lindern und dazu beitragen, dass Ihre Gelenke besser funktionieren. Einige gängige Operationsarten sind:

  • Synovektomie - Entfernung der Gelenkinnenhaut, der so genannten Synovialis

  • Gelenkersatz

  • Gelenkverschmelzung (Zusammenwachsen der Knochen im Gelenk)

  • Operation des Ballenzeh

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