Ursachen für psychische Erkrankungen

Erfahren Sie von einem Arzt mehr über die Ursachen psychischer Erkrankungen, einschließlich biologischer, psychologischer und umweltbedingter Faktoren.

Welche biologischen Faktoren spielen bei psychischen Erkrankungen eine Rolle?

Einige psychische Erkrankungen werden mit Funktionsstörungen von Nervenzellkreisen oder -bahnen in Verbindung gebracht, die bestimmte Gehirnregionen miteinander verbinden. Die Nervenzellen innerhalb dieser Schaltkreise kommunizieren über chemische Stoffe, die sogenannten Neurotransmitter. Eine "Optimierung" dieser Chemikalien - durch Medikamente, Psychotherapie oder andere medizinische Verfahren - kann dazu beitragen, dass die Schaltkreise im Gehirn effizienter funktionieren. Darüber hinaus wurden Defekte oder Verletzungen in bestimmten Bereichen des Gehirns mit einigen psychischen Störungen in Verbindung gebracht.

Weitere biologische Faktoren, die bei der Entstehung psychischer Erkrankungen eine Rolle spielen können, sind unter anderem:

  • Genetik (Vererbung): Psychische Erkrankungen treten manchmal in Familien auf, was darauf hindeutet, dass Menschen, die ein Familienmitglied mit einer psychischen Erkrankung haben, eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit haben, selbst eine zu entwickeln. Die Anfälligkeit wird in den Familien durch Gene weitergegeben. Experten gehen davon aus, dass viele psychische Erkrankungen mit Anomalien in vielen Genen und nicht nur in einem oder wenigen Genen zusammenhängen und dass die Wechselwirkung zwischen diesen Genen und der Umwelt bei jedem Menschen (selbst bei eineiigen Zwillingen) einzigartig ist. Deshalb wird die Anfälligkeit für eine psychische Erkrankung vererbt, ohne dass die Krankheit zwangsläufig ausbricht. Psychische Erkrankungen selbst entstehen durch das Zusammenspiel mehrerer Gene und anderer Faktoren - wie Stress, Missbrauch oder ein traumatisches Ereignis -, die eine Krankheit bei einer Person, die eine ererbte Anfälligkeit dafür hat, beeinflussen oder auslösen können.

  • Infektionen: Bestimmte Infektionen wurden mit Hirnschäden und der Entwicklung von Geisteskrankheiten oder der Verschlimmerung ihrer Symptome in Verbindung gebracht. So wurde beispielsweise eine als pädiatrische autoimmune neuropsychiatrische Störung (PANDAS) bekannte Erkrankung, die mit Streptokokken-Bakterien in Verbindung gebracht wird, mit der Entwicklung von Zwangsstörungen und anderen Geisteskrankheiten bei Kindern in Verbindung gebracht.

  • Hirnschäden oder -verletzungen: Defekte oder Verletzungen in bestimmten Bereichen des Gehirns wurden ebenfalls mit einigen psychischen Erkrankungen in Verbindung gebracht.

  • Pränatale Schädigung: Einiges deutet darauf hin, dass eine Störung der frühen fötalen Gehirnentwicklung oder ein Trauma zum Zeitpunkt der Geburt - z. B. Sauerstoffmangel im Gehirn - ein Faktor bei der Entwicklung bestimmter Erkrankungen wie Autismus-Spektrum-Störungen sein kann.

  • Substanzmissbrauch

    : Insbesondere langfristiger Drogenmissbrauch wird mit Angstzuständen, Depressionen und Paranoia in Verbindung gebracht.

  • Andere Faktoren: Schlechte Ernährung und die Exposition gegenüber Giftstoffen wie Blei können bei der Entwicklung psychischer Erkrankungen eine Rolle spielen.

Welche psychologischen Faktoren tragen zu psychischen Erkrankungen bei?

Zu den psychologischen Faktoren, die zu psychischen Erkrankungen beitragen können, gehören:

  • Schweres psychologisches Trauma in der Kindheit, z. B. emotionaler, körperlicher oder sexueller Missbrauch

  • Ein bedeutender früher Verlust, z. B. der Verlust eines Elternteils

  • Vernachlässigung

  • Schlechte Fähigkeit, mit anderen in Beziehung zu treten

Welche Umweltfaktoren tragen zu psychischen Erkrankungen bei?

Bestimmte Stressfaktoren können bei einer Person, die anfällig für psychische Erkrankungen ist, eine Krankheit auslösen. Zu diesen Stressoren gehören:

  • Tod oder Scheidung

  • Ein gestörtes Familienleben

  • Gefühle der Unzulänglichkeit, geringes Selbstwertgefühl, Angst, Wut oder Einsamkeit

  • Wechsel des Arbeitsplatzes oder der Schule

  • Gesellschaftliche oder kulturelle Erwartungen (zum Beispiel kann eine Gesellschaft, die Schönheit mit Schlankheit assoziiert, ein Faktor bei der Entwicklung von Essstörungen sein).

  • Substanzmissbrauch durch die Person oder ihre Eltern

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