Zwangsstörungen - Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten

Zwangsstörungen können nicht geheilt werden, aber sie lassen sich mit Medikamenten, Therapie und Unterstützung in den Griff bekommen.

Der erste Schritt besteht darin, Ihren Arzt aufzusuchen. Eine Untersuchung wird zeigen, ob Ihre Symptome auf ein körperliches Problem zurückzuführen sind. Ist dies nicht der Fall, kann Ihr Arzt Ihnen einen Spezialisten für psychische Erkrankungen empfehlen, z. B. einen Psychologen, Therapeuten oder Sozialarbeiter, der einen Behandlungsplan für Sie erstellen kann... Wenn Sie eine medikamentöse Behandlung in Erwägung ziehen, kann er Sie auch an einen Psychiater verweisen.

Für viele Menschen ist eine Kombination aus Gesprächstherapie und Medikamenten am besten geeignet.

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT). Zwangsstörungen unterliegen einem Zyklus: Besessenheit, Angst, Zwänge und Linderung. Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT), eine Form der Psychotherapie, gibt Ihnen Werkzeuge an die Hand, um Ihre ungesunden Gedanken und Gewohnheiten zu überdenken, zu handeln und auf sie zu reagieren. Ziel ist es, negative Gedanken durch produktive Gedanken zu ersetzen.

Expositions- und Reaktionsprävention (ERP). Dies ist eine spezielle Form der CBT. Wie der Name schon sagt, werden Sie den Dingen, die Ihre Ängste auslösen, nach und nach ausgesetzt. Sie lernen neue Reaktionsmöglichkeiten anstelle Ihrer sich wiederholenden Rituale. ERP ist ein Prozess, den Sie in Einzelgesprächen mit Ihrem Psychotherapeuten oder in einer Gruppentherapie durchführen können, entweder allein oder mit Ihrer Familie.

Medikation. Antidepressiva sind oft die ersten Medikamente, die bei Zwangsstörungen verschrieben werden. Das bedeutet nicht unbedingt, dass Sie depressiv sind, sondern nur, dass Antidepressiva auch Zwangsstörungen behandeln. Ihr Arzt kann Ihnen Clomipramin (Anafranil), Fluoxetin (Prozac), Fluvoxamin (Luvox), Paroxetin (Paxil), Sertralin (Zoloft) oder ein anderes Antidepressivum verschreiben, je nach Alter, Gesundheitszustand und Symptomen.

Es kann ein paar Monate dauern, bis die Medikamente gegen Zwangsstörungen zu wirken beginnen. Sie können auch Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Übelkeit und Selbstmordgedanken hervorrufen. Rufen Sie Ihren Arzt oder 911 sofort, wenn Sie Gedanken über Selbstmord haben.

Nehmen Sie Ihre Medikamente regelmäßig und pünktlich ein. Wenn Sie die Nebenwirkungen nicht mögen oder wenn es Ihnen besser geht und Sie das Medikament absetzen wollen, fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wie Sie es sicher absetzen können. Wenn Sie ein paar Dosen auslassen oder das Medikament abrupt absetzen, kann es zu Nebenwirkungen oder einem Rückfall kommen.

Andere Behandlung. Manchmal sprechen Zwangsstörungen nicht gut auf Medikamente oder Therapien an. Zu den experimentellen Behandlungen für schwere Fälle von Zwangsstörungen gehören:

  • Klinische Studien. Sie könnten an Forschungsstudien teilnehmen, um unerprobte Therapien zu testen.

  • Tiefe Hirnstimulation, bei der Elektroden chirurgisch in Ihr Gehirn implantiert werden

  • Elektrokonvulsionstherapie. Mit Elektroden am Kopf werden Elektroschocks verabreicht, um Krampfanfälle auszulösen, die das Gehirn zur Ausschüttung von Hormonen wie Serotonin veranlassen.

Das Ziel der Behandlung einer Zwangsstörung ist es, Ihr Gehirn neu zu trainieren und Ihre Symptome mit so wenig Medikamenten wie möglich zu kontrollieren. Richten Sie sich körperlich auf den Erfolg ein, indem Sie sich gesund ernähren, Sport treiben und ausreichend schlafen. Auch emotionale Unterstützung ist wichtig: Umgeben Sie sich mit ermutigenden Familienangehörigen, Freunden und Menschen, die die Zwangsstörung verstehen.

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