Es gibt viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Melanome, darunter auch Medikamente. Ihr Arzt erklärt Ihnen, wie die einzelnen Medikamente eingesetzt werden und welche Nebenwirkungen sie haben können.
Obwohl das Melanom eine beängstigende Diagnose sein kann, ist es behandelbar, wenn man es frühzeitig entdeckt. Was Sie und Ihr Arzt tun werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand. Es hängt aber auch davon ab, wie groß das Melanom ist und in welchem Stadium es sich befindet. Ein Teil Ihrer Behandlung kann einige Medikamente umfassen.
Immuntherapie Medikamente
Bei der Immuntherapie werden Medikamente eingesetzt, um Ihr eigenes Immunsystem dazu zu bringen, Krebszellen zu zerstören. Es gibt mehrere Arten der Immuntherapie zur Behandlung des Melanoms.
Immun-Checkpoint-Inhibitoren. Diese Medikamente sind relativ neu und haben sich bei der Behandlung von Melanomen als wirksam erwiesen. Sie zielen auf Proteine in Ihrem Immunsystem ab, die Melanomzellen ausschalten. Die Medikamente reparieren die Proteine, so dass Ihr Immunsystem in der Lage ist, die Melanomzellen anzugreifen. Zu diesen Medikamenten gehören unter anderem:
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Atezolizumab (Tecentriq)
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Cobimetinib (Cotellic)
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Ipilimumab (Yervoy)
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Nivolumab (Opdivo)
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Nivolumab-relatlimab-rmbw?(Opdualag)?
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Pembrolizumab (Keytruda)
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Vemurafenib (Zelboraf)
Die Nebenwirkungen sind von Medikament zu Medikament unterschiedlich, aber es können die folgenden auftreten:
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Müdigkeit
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Husten
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Übelkeit
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Juckreiz
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Hautausschlag
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Appetitlosigkeit
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Verstopfung
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Gelenkschmerzen
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Durchfall
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Schmerzen des Bewegungsapparates
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Fieber
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Atemschwierigkeiten
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Unterleibsschmerzen
Zytokine. Ihr Körper produziert Proteine, die Zytokine genannt werden. Sie stärken auf natürliche Weise Ihr Immunsystem. Ärzte verschreiben Menschen mit Melanomen manchmal künstliche Zytokine. Die Forschung zeigt, dass diese Medikamente die Teilung der Krebszellen erschweren und das Immunsystem des Körpers bei der Bekämpfung der Krebszellen unterstützen.
Ihr Arzt könnte Aldesleukin (Proleukin) verschreiben, wenn Ihr Melanom metastasiert hat, d. h. wenn es sich auf andere Teile Ihres Körpers ausgebreitet hat. Es wird manchmal auch zusammen mit Chemotherapeutika eingesetzt.
Wenn bei Ihnen ein Melanom operativ entfernt wird, können Ihre Ärzte Interferon alfa (Intron A, Roferon-A) vorschlagen, um zu verhindern, dass das Melanom wieder auftritt. Die Nebenwirkungen können allerdings heftig sein, weil Sie normalerweise hohe Dosen des Medikaments einnehmen müssen, damit es wirkt. Sie könnten eine der folgenden Nebenwirkungen haben:
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Fieber
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Schüttelfrost
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Schläfrigkeit
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Niedrige Blutkörperchenzahl
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Schwindel
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Gewichtsverlust
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Flüssigkeitsansammlungen im Körper
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Schmerzen im Unterleib
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Husten
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Kurzatmigkeit
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Grippeähnliche Symptome
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Übelkeit
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Erbrechen?
Zielgerichtete Therapie Medikamente
Diese Gruppe von Medikamenten richtet sich gegen die Melanomzellen. Sie unterscheiden sich von Chemotherapeutika, die alle Zellen angreifen, die sich schnell teilen, nicht nur Krebszellen. Die Nebenwirkungen der zielgerichteten Medikamente sind möglicherweise auch nicht so schlimm.
BRAF-Hemmer. Zu diesen Medikamenten gehören Encorafenib (Braftovi), Dabrafenib (Tafinlar) und Vemurafenib (Zelboraf). Ihr Arzt wird sie nur verschreiben, wenn Ihr Melanom nicht durch eine Operation entfernt werden kann und Sie eine so genannte BRAF-Genmutation haben. Etwa 40 bis 60 % der Melanome weisen diese Mutation auf.
Die Medikamente tragen dazu bei, den Tumor zu verkleinern und sein Wachstum für eine gewisse Zeit zu verlangsamen. Zu ihren Nebenwirkungen gehören:
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Müdigkeit
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Muskelschmerzen
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Kopfschmerzen
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Verstopfung
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Haarausfall
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Übelkeit
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Ausschlag
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Blutung
MEK-Inhibitoren. Das MEK-Gen arbeitet mit dem BRAF-Gen zusammen. Ihr Arzt könnte Ihnen auch MEK-Inhibitoren wie Binimetinib (Mektovi), Cobimetinib (Cotellic) und Trametinib (Mekinist) verschreiben, wenn Sie ein Melanom mit der BRAF-Genmutation haben.
Chemotherapie
Chemotherapeutische Medikamente werden zur Behandlung des fortgeschrittenen Melanoms eingesetzt. Sie ist oft die letzte Wahl nach der Immuntherapie und gezielten Medikamenten, da sie beim Melanom nicht so gut wirkt wie bei anderen Krebsarten.
Dennoch werden verschiedene Chemotherapeutika bei Melanomen eingesetzt, darunter:
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Carboplatin (Paraplatin, CARBOplatin Novaplus)
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Cisplatin (Platinol, Platinol-AQ)
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Dacarbazin (DTIC-Kuppel)
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Paclitaxel (Abraxane)
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Temozolomid (Temodar)
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Vinblastin (Velban)
Ihr Arzt wird Ihnen möglicherweise eine Kombination dieser Medikamente verabreichen oder sie zusammen mit Immuntherapeutika wie Interferon-alpha einsetzen. In der Regel erhalten Sie alle paar Wochen eine Chemotherapie.
Die Nebenwirkungen hängen davon ab, welches Medikament Ihr Arzt verwendet und wie lange Sie es einnehmen müssen, aber sie können sein:
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Haarausfall
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Wunden im Mund
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Appetitlosigkeit
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Müdigkeit
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Übelkeit und Erbrechen
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Durchfall oder Verstopfung
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Blutergüsse und leichte Blutungen
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Erhöhtes Risiko einer Infektion