HIV-Heimtests: Was Sie wissen sollten

Wenn Sie Ihren HIV-Status zu Hause selbst überprüfen wollen, haben Sie die Wahl zwischen zwei Heimtest-Kits. Hier erfahren Sie, wie Sie sie verwenden und wie genau die Ergebnisse sein können.

Wenn Sie oder ein Ihnen nahestehender Mensch ein erhöhtes HIV-Risiko haben, z. B. aufgrund von Drogenkonsum mit einer Nadel oder ungeschütztem Geschlechtsverkehr, sollten Sie sich regelmäßig testen lassen. Sie können sich an vielen Orten testen lassen, z. B. in Ihrer Arztpraxis, in Apotheken und in örtlichen Gesundheitskliniken.

Sie können den Test auch zu Hause selbst durchführen. Hier erfahren Sie, wie das geht und was Sie über Selbsttests wissen sollten.

Arten von Heimtests

Home Access HIV-1 Test System. Bei diesem frei verkäuflichen Kit stechen Sie sich in den Finger und geben einen Tropfen Blut auf ein spezielles Papier. Anschließend schicken Sie die Probe per Post an ein Testlabor. Sie müssen etwa eine Woche warten, bevor Sie Ihre Ergebnisse unter einer gebührenfreien Telefonnummer mit Ihrer anonymen persönlichen Identifikationsnummer abrufen können. Bei Bedarf wird Ihnen auch eine telefonische Beratung angeboten.

OraQuick-HIV-Haustest. Sie können diesen Test online oder in einer Apotheke kaufen. Mit diesem Schnelltest werden HIV-Antikörper in einer Speichelprobe nachgewiesen. Mit einem Teststäbchen machen Sie einen Abstrich von Ihrem oberen und unteren Zahnfleisch. Dann geben Sie die Probe in ein mit einer Flüssigkeit gefülltes Fläschchen, warten 20-40 Minuten und lesen das Ergebnis ab.

Genauigkeit

Das Home Access HIV-1 Test System ist äußerst zuverlässig. Studien zeigen, dass es in mehr als 99,9 % der Fälle HIV-Antikörper nachweisen kann, die darauf hinweisen, dass Ihr Blut mit dem AIDS-Virus infiziert ist. Wenn Ihre Probe ein positives Ergebnis liefert, wird das Labor dies mit einem weiteren Test bestätigen, bevor Sie Ihr Ergebnis abrufen können.

Der Test ist auch zu 99,9 % genau, wenn das Ergebnis negativ ist, d. h. Sie haben kein HIV. Sie können sich also mit großer Sicherheit auf eine der beiden Antworten verlassen.

Der OraQuick-In-Home-HIV-Test ist weniger genau. Mit diesem Test werden in 92 % der Fälle HIV-Antikörper nachgewiesen. Das bedeutet, dass er eine HIV-Infektion bei 1 von 12 Personen, die sie haben, übersehen wird. OraQuick liefert nur selten falsch-positive Ergebnisse, d. h. es ist unwahrscheinlich, dass Sie HIV haben, wenn Sie es nicht haben.

Experten empfehlen jedoch, dass Sie die Ergebnisse eines positiven OraQuick-Tests als vorläufig betrachten sollten. Sie sollten es mit einem zweiten Test bei Ihrem Arzt oder in einer medizinischen Klinik bestätigen lassen, damit Sie die nötige Behandlung erhalten können.

Für beide Tests gilt: Wenn Ihr Test negativ ist, sollten Sie sich erneut testen lassen, wenn Sie in letzter Zeit etwas getan haben, das Sie mit dem Virus in Kontakt gebracht haben könnte. Es kann nämlich 3 bis 6 Monate dauern, bis Ihr Körper HIV-Antikörper bildet, so dass bei einem Test vor oder während dieser Zeitspanne eine Infektion übersehen werden kann.

Der richtige Test für Sie

Sollten Sie sich in einer Klinik oder bei Ihrem Arzt auf HIV untersuchen lassen oder den Test selbst durchführen? Und welcher Heimtest ist der beste für Sie? Die Antworten auf diese Fragen können Ihnen bei der Entscheidung helfen:

  • Wie wichtig ist es, dass niemand sonst weiß, dass Sie den Test machen oder dass die Ergebnisse bekannt sind?

  • Wie wichtig ist die Genauigkeit?

  • Sind Sie bereit, bei Bedarf einen weiteren Test durchführen zu lassen?

  • Wie schnell möchten Sie Ihre Ergebnisse erhalten?

  • Wie möchten Sie Ihre Ergebnisse erhalten?

Wenn Sie ein HIV-Risiko haben, ist jeder Test besser als kein Test. Eine Studie über Männer, die Sex mit Männern haben und Selbsttests per Post erhielten, ergab, dass sie sich wahrscheinlich häufiger auf HIV testen ließen. Durch die Tests wurden also mehr HIV-Infektionen festgestellt. Die Männer, die positiv getestet wurden, gaben die Informationen auch an andere Bekannte weiter.

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